Stetiger Rückgang der Nutztierhaltung: Rinder und Schweine betroffen
Die österreichische Landwirtschaft verzeichnet weiterhin einen Abwärtstrend in der Nutztierhaltung. Laut den aktuellen Daten von Statistik Austria wurden am Stichtag 1. Juni 2024 in ganz Österreich 1,80 Millionen Rinder und 2,52 Millionen Schweine gehalten. Dies entspricht einem Rückgang von 1,2 % bei den Rindern und 2,0 % bei den Schweinen im Vergleich zum Vorjahr.
Weniger junge Rinder, aber Zuwächse bei älteren Tieren
Besonders deutlich wird der Rückgang bei den jüngeren Rindern. Die Anzahl der unter einem Jahr alten Rinder verringerte sich um 1,4 % auf 565.900 Tiere. Auch die Gruppe der ein bis unter zwei Jahre alten Rinder verzeichnete mit 415.500 Tieren einen Rückgang von 2,4 %. Interessanterweise zeigt sich jedoch bei den Rindern ab zwei Jahren eine gemischte Entwicklung. Während die Gesamtzahl leicht um 0,5 % auf 822.500 Tiere sank, stieg die Zahl der Stiere und Ochsen um 7,4 % auf 21.800. Auch die Nutz- und Zuchtkalbinnen sowie die Schlachtkalbinnen verzeichneten Zuwächse. Hingegen sank die Anzahl der Milchkühe um 1,2 % auf 539.400, was auf Veränderungen in der Milchviehhaltung hindeutet.
Erstmals weniger als eine Million Mastschweine
Erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen fiel der Bestand an Mastschweinen in Österreich unter die Marke von einer Million. Am 1. Juni 2024 wurden 997.600 Mastschweine gezählt, ein Rückgang von 2,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen ist die Gruppe der über 110 kg schweren Tiere, deren Bestand um 7,0 % auf 98.900 zurückging. Auch bei den Zuchtschweinen setzte sich der Abwärtstrend fort, mit einem Rückgang um 2,1 % auf 212.300 Tiere.
Regionale Unterschiede und die Bedeutung der Bundesländer
Die Schweinehaltung ist in Österreich stark regional konzentriert. Die Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und die Steiermark tragen maßgeblich zum Gesamtbestand bei. Diese drei Bundesländer machten am 1. Juni 2024 zusammen 94,0 % des gesamten Schweinebestands aus, was einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr darstellt.
Künftige Herausforderungen in der Landwirtschaft
Die anhaltende Abnahme der Bestände bei Rindern und Schweinen stellt die österreichische Landwirtschaft vor große Herausforderungen. Gründe dafür sind neben wirtschaftlichen Aspekten auch strukturelle Veränderungen und Anpassungen in der Tierhaltung. Für Landwirte und Fleischer bedeutet dies, sich weiterhin flexibel an die veränderten Bedingungen anzupassen und neue Strategien zu entwickeln, um den Betrieb rentabel zu halten.
Übersichtstabelle: Rinder- und Schweinebestände in Österreich (Stand: 1. Juni 2024)
Kategorie | Bestand 2024 (in Tsd.) | Veränderung zum Vorjahr (%) |
Rinder gesamt | 1.800 | -1,2 |
– Rinder unter 1 Jahr | 565,9 | -1,4 |
– Rinder 1 bis unter 2 Jahre | 415,5 | -2,4 |
– Rinder ab 2 Jahren | 822,5 | -0,5 |
– Milchkühe | 539,4 | -1,2 |
Schweine gesamt | 2.520 | -2,0 |
– Ferkel und Jungschweine | 1.311 | -1,9 |
– Mastschweine | 997,6 | -2,1 |
– Zuchtschweine | 212,3 | -2,1 |
Dieser Artikel verdeutlicht, dass die Entwicklungen in der österreichischen Nutztierhaltung nicht nur statistische Veränderungen darstellen, sondern auch wesentliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die gesamte Fleischbranche haben. Landwirte und Fachbetriebe sind jetzt gefordert, sich diesen Trends zeitgemäß anzupassen.