Die Schaffung neuer Gewerbegebiete und Einkaufszentren auf der „Grünen Wiese“ würde weitere Kaufkraft aus den Zentren der bayrischen Städte und Gemeinden abziehen. „Die Folge wären Fußgängerzonen ohne Geschäfte wie Metzger oder Bäcker, dafür aber mit Anwaltskanzleien und Versicherungsagenturen“, so Schlagbauer. Menschen, die nicht mobil genug sind, könnten so von der Versorgung abgeschnitten werden. Das Beispiel Ingolstadt habe durch eine verfehlte Ansiedlungspolitik die Folgen für den innerstädtischen Handel bereits deutlich gemacht. Die ersten, die von einer solchen Entwicklung betroffen seien, wären Betriebe des Lebensmittelhandwerks.
Kritisch sieht der Fleischerverband Bayern die Pläne vor allem im Hinblick auf die vorgesehene Unterstützung und Subventionierung von Dorfläden. „Diese Entwicklung braucht niemand forcieren, denn wir haben in Bayern gesunde Metzger und Bäcker, die diese Funktion bereits übernehmen.“ Ein Abzug der Kaufkraft sei dagegen kontraproduktiv und würde das Problem weiter verschärfen.
Eine Belebung der wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinden, wie von Finanzminister Markus Söder angeregt, steht Georg Schlagbauer positiv gegenüber. Der Landesinnungsmeister fordert daher einen offenen Dialog und bietet die Unterstützung der bayerischen Metzger an. „Wir sind gern bereit über tragfähige Zukunftskonzepte zu sprechen. Die regionale Wertschöpfungskette und die Entwicklung des ländlichen Raums dürfen dabei aber nicht gefährdet werden.“ Er spricht sich daher auch für eine Förderung des regionalen Handwerks aus. „Damit werden vor Ort Werte geschaffen die bleiben, denn ein handwerklicher Metzger baut seine Produktion nicht für zehn Jahre. Er baut sie für Generationen.“