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Neuer Schlachthof in Vorarlberg: Eine Notwendigkeit für das Fleischerhandwerk und zur Reduzierung von Tiertransporten

Die Eröffnung des neuen Schlachthofs in Vorarlberg, geplant auf dem Gelände von Markus Gstach in Rankweil, verzögert sich. Ursprünglich für dieses Frühjahr angesetzt, steht der Baubeginn noch aus, was Auswirkungen auf das Fleischerhandwerk und Tiertransporte hat.

Der Bedarf für einen neuen Schlachthof in Vorarlberg, speziell in Rankweil, ist unübersehbar, besonders seit der Schließung des Schlachthofs in Dornbirn vor vier Jahren. Die Verzögerung im Zeitplan für den neuen Schlachthof, wie kürzlich von Gerhard Fruhauf, dem Obmann der Ländle Vieh-Vermarktung, auf ORF Vorarlberg erläutert, wirft mehrere Fragen bezüglich der Auswirkungen auf das Fleischerhandwerk und die Tiertransporte in der Region auf.

Aktueller Stand des Projekts

Laut Fruhauf, ist die Planung des neuen Schlachthofs auf dem Gelände des Schweinemast- und Schlachtbetriebs von Markus Gstach in Rankweil komplizierter als angenommen. Die Herausforderung besteht darin, den Neu- und Zubau so zu gestalten, dass der laufende Betrieb nicht beeinträchtigt wird. Trotz dieser Hürden hat das Team nun eine Lösung gefunden, und nach Klärung baurechtlicher Fragen, einschließlich der Abwasserentsorgung aus den Schlachtungen, scheint der Weg für das Projekt frei zu sein.

Eine Betreibergesellschaft, bestehend aus verschiedenen Stakeholdern wie der VMG, die Spar beliefert, Grundstückseigentümer Markus Gstach, dem Bioverband, dem Maschinenring, einem Tierabfall-Verwerter und einer Privatperson, wurde gegründet, um das Projekt voranzutreiben. Mit Baukosten von über fünf Millionen Euro und möglicher Förderung durch das Land, hofft man, den Betrieb bis Ende des Jahres aufzunehmen.

Bedeutung für das Fleischerhandwerk

Die Einrichtung eines lokalen Schlachthofs hat erhebliche Vorteile für das Fleischerhandwerk in Vorarlberg. Es ermöglicht eine direkte, regionale Verarbeitung von Fleischprodukten, was die Frische und Qualität der Produkte sicherstellt und die lokalen Fleischereibetriebe stärkt. Darüber hinaus kann ein solcher Schlachthof zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region beitragen und das traditionelle Fleischerhandwerk fördern.

Auswirkungen auf Tiertransporte

Ein weiterer wichtiger Aspekt des neuen Schlachthofs ist die potenzielle Verringerung der Tiertransporte. Fruhauf merkt an, dass aufgrund der Teuerung in Vorarlberg Landwirte zunehmend dazu übergehen, ihre Tiere im benachbarten Ausland schlachten zu lassen. Dies führt zu einem Anstieg der Tiertransporte, was wiederum verschiedene Nachteile wie Stress für die Tiere und erhöhte Umweltbelastungen mit sich bringt. Ein lokaler Schlachthof würde diese Transporte reduzieren und damit zum Tierwohl und Umweltschutz beitragen.

Fazit

Die Errichtung des neuen Schlachthofs in Rankweil ist nicht nur für das Fleischerhandwerk in Vorarlberg, sondern auch für die Reduzierung unnötiger Tiertransporte von großer Bedeutung. Die zügige Umsetzung dieses Projekts wird nicht nur die lokale Wirtschaft stärken, sondern auch einen positiven Beitrag zum Tierwohl und zur Nachhaltigkeit leisten.

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