Wir haben die Lohnverhandlungen mit 5,37 % abgeschlossen. Es war eine Vernunftsentscheidung. Auch die Gewerkschaft erkennt, dass unsere Lage nicht rosig ist und war wohl froh, dass sie die Inflation abdecken konnten. Die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs innerhalb der EU ist in den letzten zwei Jahren massiv gesunken, nicht nur, aber auch wegen der inflationsbedingten Lohnerhöhungen. Während wir unsere Löhne in dieser Zeit um über 20 % erhöht haben, war es in Deutschland nicht einmal die Hälfte und im EU-Durchschnitt nicht einmal ein Drittel.
Wir wissen nicht, wie wir die 5,37 % stemmen sollen. Auch der Gewerkschaft ist nun bewusst, wie es um uns steht. Wenn unsere Betriebe nichts verdienen, sind die Arbeitsplätze gefährdet. Es ist unser aller Interesse, aus der prekären Situation herauszukommen. Wir brauchen die Möglichkeit, unsere Preise anzupassen, um zu überleben. Deshalb haben wir beschlossen, gemeinsam mit der Gewerkschaft eine Mitteilung herauszugeben. Damit wollen wir insbesondere den Lebensmitteleinzelhandel für unsere Lage sensibilisieren. Der LEH ist unser größter Kunde und muss sich der gefährlichen Situation bewusst sein, in die uns deren Preisgestaltung treibt. Denn nach wie vor werden Lebensmittelpreise immer weiter gesenkt oder Aktionen mit Leberkäsesemmeln zu 1,70 € bzw. 1,69 € gestartet – das entbehrt doch jeglicher Verantwortung. Wollen wir wirklich, dass unsere Branche durch dieses Geschäftsmodell stirbt? Wenn das passiert, wird der LEH die Produkte aus dem Ausland beziehen – wir wissen alle, was das bedeutet. Wollen wir es wirklich so weit kommen lassen?
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