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Landwirtschaft & Umwelt

Anstieg der Tuberkulosegefahr für Rinder in Vorarlberg – Landesveterinär warnt

Tuberkulosegefahr für Rinder in Vorarlberg nimmt zu, warnt Landesveterinär Greber. Keine aktuellen Fälle, jedoch steigendes Risiko für Alpentiere.

In Vorarlberg steigt laut Landesveterinär Norbert Greber die Tuberkulosegefahr für Rinder, besonders für jene, die die Sommermonate auf den Alpen verbringen. Obwohl bis dato in diesem Jahr kein Rind positiv auf Tuberkulose getestet wurde, offenbart die aktuelle Situation, insbesondere durch die jüngsten TBC-Fälle in der Wildpopulation, eine wachsende Bedrohung für den Rinderbestand in der Region. Im Bregenzerwald und in der Hegegemeinschaft Silbertal/Bartholomäberg wurden insgesamt 44 TBC-Fälle bei Wildtieren festgestellt, was die Ansteckungsgefahr für Rinder auf den Alpen erhöht.

Tuberkulose-Tests bei Rindern in Vorarlberg

In einer präventiven Maßnahme wurden in Vorarlberg ca. 8.700 Kühe und Rinder in 921 Betrieben auf Tuberkulose getestet, was etwa 98 Prozent des gesamten Rinderbestands entspricht. Diese Tests erbrachten bisher keine positiven Fälle, jedoch wurden drei Tiere vorsorglich getötet. Etwa 50 bis 60 Tests stehen noch aus. Diese betreffen Tiere, die seit dem letzten Alpenaufenthalt verkauft wurden und deren Aufenthaltsort noch festgestellt werden muss. Die Tests fokussieren sich dabei auf Verkäufe innerhalb des Bundeslands; bei Verkäufen ins Ausland oder in andere Bundesländer werden Käufer nur informiert, sofern ein konkreter Verdachtsfall vorliegt.

Diese selektive Teststrategie, die sich primär auf intern gehandelte Tiere konzentriert, wirft Fragen hinsichtlich der lückenlosen Überwachung der Tiergesundheit und der Eindämmung der Tuberkulose auf.

TBC bei Rindern ist nicht neu

Die Tuberkulose bei Rindern – auch bovine Tuberkulose genannt – ist keine neue Herausforderung in der Viehzucht. In der Vergangenheit führten Ausbrüche zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten in der Landwirtschaft und stellten ein Risiko für die menschliche Gesundheit dar. Durch systematische Testprogramme und rigorose Hygienemaßnahmen konnte die Krankheit in vielen Regionen zurückgedrängt oder sogar eradiziert werden. Der aktuelle Anstieg der Fälle unterstreicht jedoch die Wichtigkeit der fortgesetzten Wachsamkeit und präventiver Tests.

Herausforderung für die lokale Landwirtschaft

Landwirtschaftliche Betriebe in Vorarlberg stehen nun vor der Herausforderung, ihre Viehbestände vor einer möglichen Ansteckung zu schützen. Dies umfasst nicht nur die Durchführung der vorgeschriebenen Tests, sondern auch die Implementierung zusätzlicher Vorsichtsmaßnahmen, wie z.B. die Isolierung neu gekaufter oder aus anderen Regionen zurückkehrender Tiere. Die finanziellen und betrieblichen Auswirkungen dieser Präventivmaßnahmen auf die lokalen Bauern können erheblich sein, insbesondere in einem Wirtschaftszweig, der bereits durch andere Faktoren wie Klimawandel und Marktvolatilität belastet wird.

Perfekte Koordination notwendig

Die Tuberkulosebedrohung für Rinder in Vorarlberg erfordert kontinuierliche Aufmerksamkeit und Koordination zwischen Landwirtschaft, Veterinärwesen und Jagdverbänden. Die jüngsten Tests und die Entdeckung von TBC-Fällen bei Wildtieren demonstrieren die Notwendigkeit einer umfassenden Strategie zur Früherkennung und Prävention, um den Bestand zu schützen und die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen.

 

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