In einer Welt, in der Konsumgewohnheiten stark variieren, stellt der Export von Fleisch eine essentielle Möglichkeit dar, um die Wertschöpfung in der Fleischwirtschaft zu maximieren und gleichzeitig nachhaltige Produktionsweisen zu fördern. Doch welche Rolle spielt Österreich dabei?
Unser Fleischmarkt und die Herausforderung der Nachhaltigkeit
In Österreich ist der Konsum von Schweinefleisch traditionell hoch. Dennoch gibt es, ähnlich wie in Deutschland, Teile des Schweins, die hierzulande weniger nachgefragt werden, wie etwa Pfoten, Ohren und Schwänze. Diese „Nebenprodukte“ sind jedoch in anderen Ländern, insbesondere in Asien, begehrte Delikatessen. Länder wie China, der weltweit größte Produzent und Konsument von Schweinefleisch, bieten immense Absatzmöglichkeiten für diese Produkte. Der Export dieser Teilstücke ist daher nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern trägt auch zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen und zur nachhaltigen Nutzung aller Teile eines Tieres bei.
Hindernis Afrikanische Schweinepest (ASP)
Die Afrikanische Schweinepest hat den europäischen Fleischmarkt stark getroffen. Aufgrund von ASP-bedingten Importverboten sind wichtige Märkte in Asien, darunter China, derzeit gesperrt. Dies führt zu erheblichen Umsatzeinbußen für die europäische Fleischwirtschaft. Auch Österreich ist davon betroffen, da Einnahmen fehlen, die für die Sicherstellung fairer Erzeugerpreise und Investitionen in höhere Tierwohlstandards notwendig wären.
Regionalisierungsabkommen: Ein Weg zur Markterschließung
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, könnten Regionalisierungsabkommen eine Lösung bieten. Diese Abkommen ermöglichen es, Schweinefleisch und Nebenprodukte aus ASP-freien Regionen wieder in Drittstaaten wie China zu exportieren. Frankreich hat es vorgemacht: Präsident Macron konnte erfolgreich ein solches Abkommen mit China aushandeln. Für Österreich wäre eine ähnliche Strategie von großer Bedeutung, um den Export wieder anzukurbeln und somit die heimische Landwirtschaft und Fleischwirtschaft zu stärken.
Export als Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg
Für Österreichs Fleischwirtschaft ist der Export von großer Bedeutung, insbesondere in Hinblick auf die Wertschöpfung von Nebenprodukten. Durch gezielte Regionalisierungsabkommen und die Erschließung neuer Märkte könnte die Branche nicht nur wirtschaftlich profitieren, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Mit einem strategischen Fokus auf Exporte kann Österreich seine Fleischwirtschaft stabilisieren und zukunftssicher machen. Dies erfordert jedoch klare politische Unterstützung und innovative Lösungen, um den Weg für nachhaltiges Wachstum zu ebnen.