Ich komme gerade aus Brüssel und kann euch sagen: Die Entwaldungsverordnung beschäftigt uns mächtig. Die Umsetzung wird zwar höchstwahrscheinlich auf 2026 verschoben, aber die Bürokratie ist unglaublich. Im Kern geht es darum, dass kein Rindfleisch mehr verkauft werden darf, das durch Entwaldung entstanden
ist. Grundsätzlich eine gute Idee, doch wie immer macht es die EU kompliziert. Der gesunde Menschenverstand würde sagen: Derjenige, der ein Produkt zuerst in Verkehr bringt, muss sicherstellen, dass es nicht von abgeholzten Flächen stammt. In Österreich wäre das mithilfe der AMA-Datenbank leicht nachzuweisen. Doch die EU verlangt, dass alle in der Wertschöpfungskette diesen Nachweis erbringen. KMUs haben zwar theoretisch Erleichterungen, doch sobald sie für den LEH produzieren, müssen auch sie alles erfüllen.
Absurde Belastung
Dass Österreich nicht mit Südamerika zu vergleichen ist, wissen wir: Unsere Almen verwalden zunehmend, weil der Viehtrieb zurückgeht. Dennoch lehnt die EU Ausnahmen ab. Wir haben mit Vertretern der Kommission gesprochen und versucht, unseren Standpunkt klarzumachen. Leider wurde diese Verordnung während der Pandemie fast unbemerkt beschlossen und lässt sich kaum mehr zurückdrehen. Jetzt müssen wir auf eine vernünftige Umsetzung drängen. Wir setzen alles daran, dass Österreich die Umsetzung nicht als unnötiges Bürokratie-Monster gestaltet und sich nicht als Musterschüler hervortun will. Wir haben eine Arbeitsgruppe eingerichtet und kämpfen auf allen Ebenen. Versprochen!
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