Was ist ASP?
Die Afrikanische Schweinepest ist eine äußerst ansteckende, meist fieberhaft verlaufende Seuche. Sie befällt Haus- und Wildschweine stellt jedoch für andere Tiere und Menschen keine Gesundheitsgefährdung dar. Der Erreger, ein Virus, ist sehr widerstandsfähig. Er kann Wochen bis Monate in Fleisch und Fleischwaren sowie in Schlachtabfällen überleben, in gefrorenem Fleisch sogar mehrere Jahre. Die Krankheit kann schnell und heftig (akut) oder langsam (chronisch) verlaufen, nicht immer werden typische Krankheitsanzeichen gezeigt. Bei Hausschweinen und führt die Infektion allerdings meist zu sehr schweren Allgemeinsymptomen, wie Fieber, Schwäche, Fressunlust, Bewegungsstörungen und Atemproblemen. Durchfall und Blutungsneigung können ebenfalls auftreten.
Wie wird die ASP übertragen?
Die Afrikanische Schweinepest wird vor allem durch infizierte Schweine und das Verfüttern kontaminierter Speiseabfälle übertragen. Das Virus kann aber auch über kontaminierte Fahrzeuge, Ausrüstung oder Kleidung weiterverbreitet werden. Diese, von Menschen ermöglichten Übertragungswege stellen leider die häufigste Ursache dar, wenn ASP Fälle weit entfernt von infizierten Wildschweinpopulationen auftreten. Sehr häufig steht im Verdacht, dass sich Wildscheine über nicht ordnungsgemäß entsorgte Essensreste infiziert haben.
ASP-Lage in Österreich spitzt sich zu
Laut Tierärztekammer hat sich in den letzten Monaten die Afrikanische Schweinepest (ASP) immer weiter ausgebreitet und hat nun mit Kroatien ein weiteren Grenznachbar zu Österreich erreicht. Auch in Bosnien sind Fälle gemeldet worden und damit sind nun bereits 23 europäische Länder von der Seuche betroffen. Im Juni 2023 wurden in Europa 128 Ausbrüche bei Hausschweinen und 541 bei Wildschweinen gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat (des Berichtszeitraumes) hat sich die Anzahl der ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen sogar verdreifacht.
Urlaubszeit erhöht das Risiko
Die aktuelle, steigende Verbreitung der Krankheit in den Balkan-Ländern ist mit Sicht auf den starken Personenverkehr und Austausch in der Urlaubszeit für Österreich mehr als besorgniserregend. Auch ist die Situation in unseren direkten Nachbarländern wie Deutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Italien unverändert schwierig, da vermehrt Ausbrüche von ASP bei Wildschweinen vorkommen. Einen umfassenden Überblick der Tierseuchenlage in Europa und die Risikoeinschätzung für Österreich liefert das monatlich aktualisierte Tierseuchenradar – Juni 2023 – AGES. Derzeit beträgt die kürzeste Distanz eines bestätigten ASP-Falles zur österreichischen Staatsgrenze lediglich 109 km und befindet sich in der Slowakei.
Was sind die Konsequenzen eines Ausbruches?
Bei Auftreten von ASP in einem Betrieb müssen alle Tiere getötet werden. Bei Auftreten von ASP „nur“ im Wildtierbestand sind umfassende und großräumige Handelsbeschränkungen in den betroffenen Gebieten einzuhalten. Die Seuche führt daher zu großen wirtschaftlichen Verlusten, welche die gesamte heimische Schweinewirtschaft sowie nachgelagerte Betriebe betreffen wird. In den betroffenen Gebieten die Jagd stark zu reglementieren, um einer Ausbreitung in der Wildschweinpopulation entgegenzuwirken.
Was kann man gegen die afrikanische Schweinepest tun?
Es wird eindringlich von einer Mitnahme von Schweine- oder Wildschweinefleisch und von diesen Tieren stammenden Produkten aus betroffenen Gebieten (Polen, Kroatien, Litauen, Lettland, Nordmazedonien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Rumänien, Griechenland, Italien, Kroatien und Bosnien) gewarnt. Fleisch aus privater Erzeugung, das nicht einer amtlichen Kontrolle im Herkunftsland unterzogen wurde, stellt ein immanent großes Risiko für die österreichische Tierpopulation dar! Das ASP-Virus ist extrem lange in der Umwelt überlebensfähig, vor allem in Blut, Fleischprodukten und Kadavern. Um Ausbrüche in der Wildschweinpopulation frühzeitig zu erkennen, sind österreichweit alle tot aufgefundenen und krankheitsverdächtigen Tiere der Veterinärbehörde zu melden.
Biosicherheitsmaßnahmen kosequent befolgen
Überaus wichtig ist auch die konsequente Reinigung und Desinfektion, sowohl der Ställe, als auch der Rampen und der Kadaverlagerung sowie der Übergabestelle. Mit dem konsequenten Einhalten und Beachten der Biosicherheitsmaßnahmen sollte es möglich sein, ASP zumindest aus Hausschweinebeständen fernzuhalten. Die Afrikanische Schweinepest ist bisher noch nicht in Österreich aufgetreten, durch die zahlreichen Fälle im Osten Europas ist die Gefahr einer Einschleppung aber sehr hoch! Ein Ausbruch in Österreich hätte schwerwiegende Folgen für Tiere und landwirtschaftliche Betriebe.
Hier noch ein Video, besonders für die Jäger – von Jagd & NaturTV, BMASGK und AGES