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Österreich beginnt mit Export von Schweine-Nebenprodukten nach China

Österreich erhält grünes Licht für Export von Schweinefleisch-Nebenprodukten nach China. Die chinesische Zollverwaltung erlaubt nun den Import von Teilen wie Ohren und Füßen, was einen wichtigen Zusatzerlös für die heimische Schweinebranche bedeutet.

Österreich hat kürzlich die Exportfreigabe für bestimmte Nebenprodukte von Schweinen nach China erhalten. Es handelt sich dabei um gefrorene und essbare Nebenerzeugnisse wie Schweinefüße, Nasen, Ohren, Schwänze und verschiedene Innereien. Diese Entscheidung folgt auf die Unterzeichnung eines Veterinärprotokolls zwischen Österreich und China Ende Februar in Peking. Diese Exporterweiterung ist von erheblicher Bedeutung für die österreichische Schweinebranche, die nun einen wertvollen Zusatzerlös durch den Verkauf von Produkten erzielen kann, für die es im Inland kaum Absatz gibt. In China erfreuen sich diese Teile großer Beliebtheit und erzielen hohe Preise. Der Export solcher Nebenerzeugnisse ist an strenge Bedingungen gebunden: Die Schweine müssen aus österreichischer Herkunft sein und die Betriebe, die für den Export produzieren und verarbeiten, unterliegen strengen Veterinär- und Hygieneauflagen.

Exportmöglichkeit hilft der heimischen Wirtschaft

Die Ausweitung des Exportmarktes nach China bietet eine wichtige finanzielle Unterstützung für die österreichische Schweinefleischindustrie. Da einige Teile des Schweins in Österreich selbst wenig bis gar keinen Absatz finden, bietet der chinesische Markt eine willkommene Einnahmequelle. Dies könnte zudem zu einer Stabilisierung der Preise im Inland führen, da überschüssige Produkte nun gewinnbringend exportiert werden können.

China verlangt strenge Kontrollen

Trotz der positiven Aussichten gibt es auch Herausforderungen. So müssen die Produktion und Verarbeitung der Schweineprodukte strengen Kontrollen unterliegen, um den chinesischen Vorschriften zu entsprechen. Das bedingt Investitionen in Technologie und Ausbildung, um die erforderlichen Qualitätsstandards sicherzustellen. Zudem kann sich die geopolitische Lage auf den Handel auswirken, insbesondere wenn Handelsstreitigkeiten zwischen der EU und China entstehen.

Österreichs Agrarexporte nach China sind allerdings nicht neu. Bereits seit 2015 dürfen zertifizierte Betriebe gefrorene Teilstücke vom Schwein nach China exportieren. Die Erweiterung der Exportgenehmigung auf Nebenerzeugnisse markiert jedoch eine bedeutende Entwicklung für die Branche. Diese neueste Vereinbarung stärkt nicht nur die bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und China im Agrarsektor, sondern reflektiert auch die hohe Qualität und Sicherheitsstandards österreichischer Produkte.

Export nach China bringt langfristig gute Aussichten

Die Möglichkeit, zusätzliche Produkte in den chinesischen Markt zu exportieren, könnte für die österreichische Schweinefleischindustrie langfristig von großem Nutzen sein. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neue Exportvereinbarung auf die lokale Landwirtschaft, insbesondere auf kleinere Betriebe, auswirken wird. Förderprogramme und Unterstützungsmaßnahmen könnten notwendig sein, um sicherzustellen, dass auch kleinere Produzenten von diesen neuen Möglichkeiten profitieren können.

In Anbetracht der Entwicklungen ist es entscheidend, dass alle Beteiligten – von den Landwirten über Verarbeiter bis hin zu den Regierungsbehörden – zusammenarbeiten, um die Einhaltung der erforderlichen Standards zu gewährleisten und um den erfolgreichen Export dieser Nebenprodukte zu sichern.

 

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