Viele Konsument:innen, die ein Pfandsystem befürworten, glauben, dass die Plastikflaschen wie beim Glas wiederbefüllt werden. Das stimmt nicht“, sagt KR Christof Kastner, geschäftsführender Gesellschafter der Kastner Gruppe. Denn nur ca. 9.000 Tonnen Plastik können durch ein Pfand auf Einwegplastikgebinde zusätzlich recycelt werden.
„Bis 2030 müssen wir aber ca. 90.000 Tonnen Plastikverpackungen aller Art dem Recycling zuführen. Wenn Bundesministerin Leonore Gewessler ein Einwegplastikpfand fordert, wird sie die Plastikflasche für Jahrzehnte im System einzementieren. Statt nur eine grüne ‚Pfand-Religion‘ zu vertreten, sollte sie den Ausstieg aus Plastik organisieren“, fordert Kastner.
Der stufenweise Plastik-Ausstieg und die konsequente Nutzung des bestehenden Sammelsystems mit dem gelben Sack sind die einzigen vernünftigen, kostengünstigen und nachhaltigen Lösungen.
„Der beste Weg ist, den gelben Sack schnell auszubauen und damit das gesamte Plastik in die Wiederverwertung zu bringen und kein Parallelsystem aufzubauen, das für die Konsument:innen verwirrend, teuer und unbequem ist“, so Kastner. Denn es gibt zu viele Parallelsysteme bei Verpackungen (Glas, Plastik, Metall, Alu, …), die wiederbefüllt oder nur wiederverwertet werden. Außerdem ist der Aufbau des Einwegpfandsystems teuer (neue Rücknahmeautomaten, Personalkosten, zusätzliche Sammel- und Transportkosten) und die Kosten tragen die Endverbraucher:innen. Der gelbe Sack zu Hause ist das bequemste und beste Sammelsystem. Das zeigt die breite Akzeptanz durch hohe Sammelquoten.
Bundesministerin Gewessler belastet Nahversorger und Gastronomie
Die Kastner Gruppe ist Partner von tausenden Kunden im Lebensmitteleinzelhandel (Nah&Frisch, Bio-Fachhandel) und der Gastronomie. Speziell in den kleineren Strukturen würden die hohen Kosten für die Rücknahmesysteme und das Personal zu einer weiteren Belastung und somit zu Wettbewerbsnachteilen führen.
Die Allianz aus Diskontern und Cola- bzw. Energydrink-Konzernen zeigt dies deutlich auf. Sie wollen mit ihrem Schwenk zu pro Einwegpfand in erster Linie ihre auf Plastikverbrauch basierenden Geschäftsmodelle schützen und nehmen eine weitere ‚Marktbereinigung‘ von kleineren Anbietern damit gerne in Kauf. Die Politik ist aufgerufen, nicht nur ökologisch zu handeln, sondern mit ihren Maßnahmen auch die kleineren Marktteilnehmer zu schützen. Nicht die Getränkekonzerne, sondern die vielen tausenden Lebensmittelhändler, Bäcker, Fleischer, Gastronomen, Buffetbetreiber, Tankstellenshops etc. müssen die überproportionalen Kosten tragen.
„Kastner unterstützt zu 100 Prozent den 10-Punkte-Plan der WKO, da dieser gute Lösungen für Umwelt und Wirtschaft beinhaltet“, betont Kastner und ergänzt: „Wenn ein Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor und somit aus dem Erdöl-Zeitalter bis 2035 diskutiert wird, dann muss es konsequenterweise auch einen Ausstieg aus der Plastikflasche geben! Alternative ökologische Verpackungslösungen gibt es bereits. Wir wollen unseren Konsument:innen einfach nur tolle Produkte verkaufen und wir erwarten von den Produzent:innen und der Politik, Alternativen zur Plastikverpackung zu entwickeln und einzusetzen!“