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Dramatische Exportsituation bei Zuchtvieh

ZAR schlägt Alarm und appelliert an künftige Bundesregierung, hier gegenzusteuern.

„Mit 37.000 ausgeführten Zuchtrindern wurde im Vorjahr eine zusätzliche Wertschöpfung von mehr als EUR 70 Mio. erzielt, die aber derzeit durch große Schwierigkeiten bei Ausfuhren in Drittländer in Frage gestellt ist“, schlägt Anton Wagner, Obmann der Zentralen Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR), Alarm. Hintergrund für diese unerfreuliche Entwicklung ist die Ausdehnung des Schmallenberg-Virus in Österreich. Mit Ausnahme von Algerien und Marokko können derzeit alle in den letzten Jahren wichtigen Exportmärkte nur mit Antikörper-negativen Tieren beliefert werden. „Die aktuelle Situation ist prekär. Quarantäne und zusätzliche Untersuchungskosten verursachen eine enorme Belastung und wirken preisdrückend für den Bauern. Die angespannte Futtersituation durch die Trockenheit im Sommer und der traditionell starke Zuchtviehabsatz im Herbst kommen erschwerend hinzu. Seitens der zukünftigen Bundesregierung und der Länder sind geeignete Maßnahmen zu treffen, um das Einkommen der Viehhalter und das Ansehen der heimischen Rinderwirtschaft im internationalen Wettbewerb aufrechtzuerhalten“, so Wagner.

Dringend Maßnahmen notwendig
Die Rinderzüchter fordern daher, geeignete Maßnahmen zu setzen, um die Existenz der Betriebe nicht zu gefährden. Die ZAR hat deshalb in Informationen an die Agrarlandesräte, den Bauernbund und an die Landwirtschaftskammer Österreich den Vorschlag unterbreitet, das Veterinärwesen wieder in das Agrarressort einzugliedern, zumal dieses aus Sicht der Züchter im Gesundheitsressort eher ein „Stiefkind-Dasein“ fristet. Weitere Forderungen der ZAR betreffen die Sicherstellung der Investitionsförderung, insbesondere als Anreiz für künftige Hofübernehmer, die Fortführung der erfolgreichen Bildungsprojekte sowie die Festlegung ausreichender Kofinanzierungsmittel zur Verdoppelung der EU-Gelder in der neuen Finanzperiode bis 2020. „Ein besonderes Anliegen der Rinderzüchter ist auch das erfolgreiche AMA-Gütesiegel Milch, weil damit ein erkennbarer Mehrwert entlang der Produktionskette zu erwirtschaften ist. Eine Fortführung und allfällige Anpassung sowie weitere Beratungen für einen Branchenverband Milch sind notwendig“, unterstreicht Wagner.

Große Bedeutung für heimische Landwirtschaft
Im Zusammenhang mit dem ZAR-Forderungskatalog verweist die Organisation auf wichtige Fakten: Die Rinderwirtschaft erzielt mit 2 Mrd. Euro fast ein Drittel der gesamten agrarischen Wertschöpfung. In Österreich werden über 400.000 Milchkühe einer ständigen einzeltierbezogenen Qualitätskontrolle unterworfen, diese Kühe produzieren 86% der Milch. Rund 24.000 Zuchtbetriebe werden in der Qualitätskontrolle erfasst und im Management betreut.

„Die 66.000 Rinderbetriebe schaffen 81.500 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft. 1.500 unselbstständig Erwerbstätige sind in den Zuchtverbänden, bei den Landeskontrollverbänden und Besamungsstationen tätig. 13.000 Beschäftige beziehen ihren Lebensunterhalt aus der Verarbeitung von Milch wie auch Fleisch und erwirtschaften Umsätze von 2,5 Mrd. Euro Durch die Rinderwirtschaft entstehen indirekt 47.500 Arbeitsplätze im Tourismus mit einer Wertschöpfung von 3,4 Mrd. Euro, so der Obmann. (Red./AIZ)

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