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Diskurse und Diskussionen

Die Landesinnungstagung der Lebensmittelgewerbe 2013 fand im besonderen Ambiente des Stiftes Göttweig stattVon Georg Bock

Die Landesinnungstagung stieß auch in diesem Jahr wieder auf reges Interesse bei den niederösterreichischen Fleischern

Viele Ehrengäste fanden sich auf Stift Göttweig ein. Der Bundes- und Landesinnungsmeister der Fleischer, Rudolf Menzel, LIM der Müller, Eduard Langer, LIM der Konditoren, Johannes Unterweger, und der LIM der Nahrungs- und Genussmittelgewerbe, Karl Inführ, berichteten über die Neuigkeiten ihrer Branche. Nicht fehlen durften natürlich auch die Spartenobfrau des Gewerbes, Renate Scheichelbauer-Schuster, und die Landeshauptmannstellvertreterin von Niederösterreich, Karin Renner. Als Rahmenprogramm der Landesinnungstagung der Lebensmittelgewerbe war eine Führung durch das Stift geplant, die sich aufgrund der regen Diskussion der Beteiligten nach den Berichten aus den Branchen allerdings etwas verzögerte. Einen angenehmen Ausklang fand die Veranstaltung bei einem gemeinsamen Abendessen. Es ist nichts Neues, dass die Rahmenbedingungen für kleine Betriebe verbesserungswürdig sind. Der Bund, das Land und die EU bieten zwar die Möglichkeit, Förderungen in Anspruch zu nehmen, dass dies aber angesichts der Bürokratie und der wenigen Information darüber nicht so einfach ist, wurde auf dieser Landesinnungstagung sichtbar. Die üblichen Beschlussfassungen wurden rasch abgehandelt, die Berichte aus den einzelnen Branchen waren informativ und knapp gehalten – bis es zur Fragerunde kam.
Den Stein ins Rollen brachte ein Fleischer aus Maria Enzersdorf, der anscheinend unzufrieden mit der Handhabung der Fördervergabe ist.

Es entbrannte eine angeregte Diskussion, in die sich auch die Politik, in Person von Karin Renner, einbrachte. Natürlich wurde bei dieser Tagung keine Lösung gefunden, einig war man sich aber über das Problem des Bürokratie-Dschungels.
Fakt ist jedoch auch, dass die Wirtschaftskammer jeden Unternehmer individuell und kostenlos über die Möglichkeiten der Förderungen, auf die er Anspruch hat, informieren kann. Dazu braucht es aber eine konkrete Anfrage, denn ansonsten tut sie sich mit der Beratung schwer.



Klein, aber fein
Frische Backwaren und regionale Spezialitäten halten immer mehr bei den großen Lebensmittelketten Einzug. Johann Ehrenberger unterstrich die Wichtigkeit für die kleinen Betriebe, mit Qualität und vor allem mit einer fachlichen Beratung zu punkten. Ein Mittel dafür ist die sogenannte „Ansprache“, die es beim Wein schon lange gibt, nun aber auch für Wurst und Brot. Aussehen und Geschmack werden hier genau beschrieben. Dies soll dem Lebensmittel die notwendige Wertschätzung geben und wieder mehr Bewusstsein für das hochwertige Produkt schaffen.
Ein weiterer Fortschritt für KMU ist das AMA-Handwerksiegel, das nur an vorher geprüfte Betriebe verliehen wird. Hier sind Regionalität, die fachlich ausgebildeten Mitarbeiter und die Qualität der angebotenen Waren ausschlaggebend.


Wiffzack -Verleihung
Der „Wiffzack“, der für besondere Verdienste rund um die niederösterreichische Branche der Fleischer verliehen wird, ging dieses Jahr an Birgit Brunner vom ORF Niederösterreich und die Sendung „Köstlich Kulinarisch“. Die Moderatorin leiste mit dieser Sendung einen wichtigen Beitrag für die Wertschätzung der richtigen Speisen und ihrer qualitativ hochwertigen Zutaten aus der Region, so die Begründung in der Laudatio.


Neue Regelungen
Die Etiketten auf Lebensmitteln sind wahre Informationsbroschüren. Laut der Verordnung der EU müssen verschiedenste Angaben zur Herstellung oder Herkunft gemacht werden. Natürlich zum Schutz der Konsumenten, um die Qualität und die Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten. Nun ist eine weitere Novelle des Lebensmittelkennzeichnungsrechts verabschiedet worden.

Die Bundesinnung der Lebensmittelgewerbe war aktiv in den Prozess eingebunden und kam auch mit Teilerfolgen wieder aus Brüssel heim. Denn nicht alles, was sich die EU an Verschärfungen gewünscht hatte, war auch umzusetzen. Hier wurden etliche Ausnahmeregelungen für Österreich erwirkt. Die wichtigsten Änderungen erläuterte Prof. Dr. Reinhard Kainz von der Bundesinnung der Lebensmittelgewerbe. Ein großer Brocken war die Kennzeichnung von allergenen Stoffen. Ein sensibles Thema, da es große Auswirkungen auf die Gesundheit der Konsumenten hat. Das Verkaufspersonal muss künftig mündlich Auskunft darüber geben können, welche potenziell allergenen Zutaten bei der Herstellung den einzelnen unverpackten Lebensmitteln zugegeben wurden. Das bedeutet für den Betrieb eine zusätzliche Schulung der Mitarbeiter. Die Alternative ist ein schriftlicher Aushang, der täglich aktualisiert werden muss. Bei verpackten Lebensmitteln müssen die allergenen Zutaten im Zutatenverzeichnis hervorgehoben werden, z. B. durch die Schriftart, den Schriftstil oder die Hintergrundfarbe. Ist kein Zutatenverzeichnis vorhanden, muss auf der Verpackung „Enthält“ und der allergene Stoff stehen. Generell gilt das neue Recht ab 13.12.2014.

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