Die EU-Kommission plant rechtliche Erleichterungen für die Neue Gentechnik und will zukünftig auch gentechnisch veränderte Pflanzen in zwei Kategorien unterteilen. Dabei würden gentechnisch veränderte Pflanzen die in die erste Kategorie fallen, weniger streng geprüft werden, was sich auch auf die Kennzeichnungspflicht für daraus hergestellte Lebensmittel auswirken würde.
„Das wäre nichts anderes als ein Kniefall vor den Biotech-Konzernen. Es kann nicht sein, dass die EU-Kommission jetzt so tun will, als wären gentechnisch veränderte Pflanzen das Gleiche wie konventionelle Züchtungen“, kritisiert SPÖ-EU-Abgeordneter Günther Sidl den Vorschlag der EU-Kommission und fordert Klarheit für die KonsumentInnen: „Wo Gentechnik drin ist, muss das klar ersichtlich sein. Daran darf sich nichts ändern.“
Kritik an unterschiedlicher Prüfung und Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Pflanzen
Als Chefverhandler der europäischen Sozialdemokraten für ein gentechnikfreies Europa nimmt Sidl die EU-Kommission auch im Hinblick auf die zahlreichen Patente auf Saatgut in die Pflicht. „Einerseits wird hier von der Industrie so getan, als wären die gentechnisch veränderten Pflanzen so unbedenklich wie natürlich entstandene Züchtungen – andererseits soll aber jede dieser Züchtungen patentiert werden. Das passt nicht zusammen und das muss auch die EU-Kommission endlich einsehen“, betont Sidl, der dabei auch an die nicht gehaltenen Versprechungen der Gentechnik-Hersteller erinnert:
„Gentechnisch veränderte Saatmittel und Pflanzen haben weder zu einer Reduktion des Pestizideinsatzes geführt, noch haben sie die Häufigkeiten von Allergien verringert und schon gar nicht haben sie zur Bekämpfung des Welthungers beigetragen. Für solche Werbeversprechen darf die EU-Kommission die Gesundheit von Mensch und Umwelt einfach nicht riskieren!“