
„Das große Fressen“, lautet der Titel der Studie, die der WWF kürzlich in Berlin vorstellte. Die steigende Weltbevölkerung und das tendenziell knapper werdende Angebot an verfügbaren Ackerflächen machten eine Reduzierung des Fleischverbrauchs zu Gunsten einer ressourcenschonenderen Landwirtschaft notwendig, heißt es darin.
Industriestaaten wie Deutschland hätten dabei wegen ihres hohen Bedarfs an importierten Futtermitteln eine besondere Verantwortung. Von der radikalen Reduzierung des Fleischkonsums verspricht sich der WWF auch positive Effekte für die Gesundheit. Hier bekommen die Naturschützer Schützenhilfe von der Wissenschaft: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) begrüßt die Offensive mit Hinweis auf ihre eigene Verzehrsempfehlung von 300 bis 600 g Fleisch und Wurst pro Woche. Eine abwechslungsreiche Kost mit geschickter Kombination verschiedener Lebensmittelgruppen liefere auch dann ausreichend essenzielle Aminosäuren.
Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) indes wirft dem WWF vor, Fakten nicht zu berücksichtigen: So importiere Deutschland nur elf Prozent der Futtermittel, und Soja werde vor allem zur Ölgewinnung auf traditionellen Flächen angebaut.