
Margarete Gumprecht (stv. Landesinnungsmeisterin der Fleischer) und Prof. Dr. Reinhard Kainz, Bundesinnungsgeschäftsführer der Lebensmittelgewerbe, genießen die Kirtagsstimmung.
Der Chor der Wiener Fleischer gab das eine oder andere Ständchen zum Besten.
Bereits zum vierten Mal veranstaltete die Wiener Landesinnung der Lebensmittelgewerbe gemeinsam mit ihren rund 500 Mitgliedsbetrieben den Franziskuskirtag im Wiener Franziskanerkloster. Auch in diesem Jahr stand zu Beginn der Veranstaltung der Dankgottesdienst der Fleischer in der Franziskanerkirche – eine traditionelle Messe, die daran erinnern soll, dass während der Pestzeit kein einziger Wiener Fleischer an dieser schweren Krankheit verstarb.
Musikalisches Highlight war hierbei der Auftritt von Starbariton Steven Schescharegg, der bei der heiligen Messe vom Männergesangsverein der Wiener Fleischer begleitet wurde. Im Anschluss versammelte sich an diesem wunderschönen Septembertag die Festgemeinde im Innenhof des Klosters.
Dort präsentierten Fleischer, Bäcker, Konditoren und Nahrungs- und Genussmittelerzeuger eine erlesene Leistungsschau ihrer Berufsgruppen. Ein kulinarisches Stelldichein also, das vor allem dem guten Zweck diente – und der Information. Denn während fleißig gespendet wurde – sämtliche Einnahmen kamen als Reinerlös der Suppenküche des Franziskanerordens zugute –, hatten interessierte Konsumenten und Fleischer die Möglichkeit, sich über die neue Handy-Applikation „Die Fleischer“ zu informieren.
Ab sofort können alle hungrigen Wiener, die ein Smartphone besitzen, diese für das jeweilige Betriebssystem gratis im jeweiligen App-Store herunterladen. Die Konsumenten haben so die Möglichkeit, auf den richtigen Weg – nämlich direkt ins Fleischerfachgeschäft – gebracht zu werden.
Klarer Nutzen Für die Fleischereibetreiber selber liegt der Nutzen klar auf der Hand. So wird die Gelegenheit geboten, vor allem der jüngeren Generation die eigenen Schmankerln schmackhaft zu machen. Dieses Tool ist sehr einfach zu warten und steht übrigens im ersten Jahr gratis zur Verfügung. Danach wird die Registrierung kostenfrei bleiben, die Möglichkeit zur Wartung wird mit einem Griff ins Börserl verbunden sein.
Wie stark dieser Griff ausfallen wird, ist noch nicht bekannt – wird sich aber, im Vergleich zu anderen Werbeformen, eher in Grenzen halten. „Wir sind stolz darauf, hier österreich-weit Vorreiter zu sein“, meint dazu KR Erwin Fellner, Innungsmeister der Fleischer Wien. Denn die Landesinnung entwickelte diese App gemeinsam mit dem Österreichischen Kundenzeitschriften-Verlag. Übrigens auch dieser spart nicht mit Anpreisungen, was die App betrifft. „Wir haben hier ein erstklassiges Kommunikationswerkzeug“, erzählt etwa Peter Groll, Vertriebsleiter der zuständigen B&L Mediengesellschaft. Somit lassen sich mittels dieser Applikation die Basisanforderungen in der 2.0-Gesellschaft erfüllen – sprich Logos, Fotos und Spezialitätenangebot hochladen. Mithilfe der App können auch Online-Plattformen wie Facebook bedient werden, ohne dass extra Texte dafür entworfen werden müssen. Und apropos Texte – auch Newsletter lassen sich damit erstellen. Wer Probleme damit hat, seine Neuigkeiten in Worte zu packen, der bekommt Textvorschläge mitgeliefert; dieses Tool ermöglicht natürlich auch eine Verlinkung mit der Firmenwebseite.
Da Websites aber auf dem Handy meist schwer lesbar sind, wandelt die App die Homepage in eine smartphonetaugliche Version um. Nun bleibt nur noch abzuwarten, wie lange es dauert, bis die App ihren Siegeszug über Wien hinaus in ganz Österreich antritt.
Welcher Fleischer in meiner Nähe bietet Mittagsmenüs an, und wenn ja, was gibt’s heute? Bietet er auch Partyservice? Was ist bei den Fleischereien in der Umgebung gerade im Angebot, und haben sie auch regionale Spezialitäten mit Seltenheitswert in der Theke? Und zu guter Letzt: Wie komme ich dorthin? Lauter wichtige Fragen, die sich nun hungrige Konsumenten kostenlos und mit einem Klick beantworten können.
Spendenrekord
Natürlich gab es beim Kirtag noch mehr zu sehen als Smartphones und deren Applikationen. Denn die hungrigen Besucher ließen die Kassen gehörig klingeln, und so konnte dem Kloster zugunsten der Ausspeisung Bedürftiger eine Summe von 5.600 Euro am Ende des Tages übergeben werden. „Wir sind sehr stolz, dass wir mit unserem Franziskuskirtag auch heuer wieder die Besucher mit unseren Spezialitäten und den Franziskus-Produkten kulinarisch begeistern und ein starkes Zeichen der Nächstenliebe setzen konnten“, sagt dazu Josef Angelmayer, Landesinnungsmeister der Lebensmittelgewerbe.
„Uns, die wir mit unseren 500 Betrieben in der Bundeshauptstadt die Nahversorgung sichern, ist es ein wichtiges Anliegen, auch benachteiligten Menschen in unserer Stadt Lebensmittel und Verpflegung zukommen zu lassen“, meint auch Erwin Fellner zum guten Zweck der Veranstaltung.
Mit dabei war heuer auch eine Jubilarin. Denn Ursula Stenzel, Bezirksvorsteherin des ersten Wiener Gemeindebezirkes, feierte genau am 22. September ihren 68. Geburtstag. Dies brachte ihr natürlich jede Menge gute Wünsche sowie ein spontanes Ständchen der anwesenden Gäste ein. Zu den Ehrengästen zählte auch der Direktor der Wirtschaftskammer Wien, Mag. Heinz Wollinger, und Bundesinnungsgeschäftsführer der Lebensmittelgewerbe Prof. Dr. Reinhard Kainz, ein „Gründungsmitglied des Franziskuskirtages“, sowie Margarete Gumprecht, Mitorganisatiorin des Kirtags und stv. Landesinnungsmeisterin der Fleischer.