Die Vandemoortele Group hat sich aus einem kleinen Familienbetrieb, der 1899 in Izegem seine Pforten öffnete, entwickelt und ist heute auf ganz Europa ausgedehnt. Mittlerweile wird in 29 Ländern produziert und in 95 Länder in Europa und den USA exportiert. Die Aktiengesellschaft hat mittlerweile ihren Sitz in Gent, zählt insgesamt rund 4.000 Mitarbeiter – ist aber noch immer in Familienbesitz und das ist wohl auch Teil des Erfolgs. Und dieser kann sich auch in Zahlen sehen lassen: 2021 lag der Umsatz bei unfassbaren 1.330 Millionen Euro!
Länderspezifische Produktion
Tiefgekühlte Brot-, Gebäck- und Patisseriespezialitäten sowie alle Arten von Fetten sind die Kerngeschäfte von Vandemoortele. Gebacken werden die landestypischen Spezialitäten gern in den jeweiligen Herkunftsländern. In Italien sind die Werke in Genua und Ravenna und stellen gemeinsam im Jahr 76.000 Tonnen Brot, Gebäck & Co her. Fleisch & Co-Redakteurin Andrea Pascher durfte jetzt einen Blick in die Produktionshallen in Ravenna werfen.
Hier wird – neben Bastonicino und Croissants – vor allem die Weißbrotspezialität Focaccia hergestellt. Schon die alten Römer schätzten das Focaccia Classico und Vande- moortele stellt diese auch heute noch nach alter Tradition her: Mehl, Wasser, Hefe, Salz und fünf Prozent natives Olivenöl – im Anschluss natürlich belegt mit unterschiedlichen Toppings.
Das Besondere an dem flachen Weizenbrot ist seine lange Teigruhe, die das tolle Aroma unterstützt und den Teig „fluffig“ macht. „Die Focaccias sind enorm praktisch“, erklärt Markus Rheindorf, Commercial Manager für den Bereich Foodservice in Deutschland, „sie sind in 30 Minuten aufgetaut und servierbereit. Man kann sie aber auch bei 180 °C noch ein paar Minuten nachbacken, dann werden sie schön knusprig.
Belegt können die Brötchen nach Lust und Laune werden (Tomaten, Schinken, Speck, Käse, Ruccola, …) und schneidet man sie in kleine Vierecke, sind sie perfektes Fingerfood für Buffets.“ Doch in Italien werden noch viele weitere Produkte produziert, insgesamt mehr als 140 unterschiedliche. Stolz ist man auch auf die Croissants, die mit bis zu 144 Teigschichten sehr aufwendig hergestellt werden und wie handgemacht aussehen – und schmecken. Oder auch die Steinofenbrote „Bastoncino Olive“ und „Bastoncino Zwiebel“, die rustikalen Genuss „à la Mamma“ bringen.
Nachhaltigkeit & Verantwortung
Bei all der genussvollen Produktion vergisst der Konzern aber nicht auf Nachhaltigkeit. Mit dem „Clean Label“ setzen sie auf ein Nachhaltigkeitsprogramm, das nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, wie Rheindorf erklärt. „Wir arbeiten seit Jahren nur mit zertifizierte Artikeln und Rohwaren, der Besuch der Produktionsorte der Rohstoffe ist bei uns Ehrensache. Außerdem wird verstärkt daran gearbeitet, auf E-Nummern zu verzichten, mittlerweile haben wir hierfür auch ein eigenes Label ,E-Free‘ etabliert.“
Vandemoortele in Österreich
Seit März 2022 ist Bernhard Bruckner, Verkaufsleiter Bakery Products, zuständig für Vertriebsaktivitäten, für die österreichische Niederlassung tätig. „Die Österreicher sind sehr italophil und wir bringen mit unseren Produkten das ,Dolce Vita‘ in den österreichischen Handel.
Aber nicht nur deswegen konnten wir in den letzten Jahren unseren Absatz verdoppeln – und auch die Prognosen für den heimischen Markt sind erfreulich!“ Aber so wichtig all diese Zahlen, Daten und Fakten auch sind, der Geschmack zählt – und davon konnten wir bei der Betriebsbesichtigung und Verkostung gar nicht genug bekommen. Danke dafür!
Autorin: Andrea Pascher