„Die Integral-Umfrage zeigt uns, dass die Verbraucher mehr Transparenz wollen. Ein ethisch bewusster Konsument möchte wissen, wie das Tier gelebt hat“, fasste Indra Kley, Leiterin des Österreich-Büros von Vier Pfoten, die Umfrageergebnisse zusammen. Denn 54 Prozent der 1.000 Befragten wollen Fleisch aus artgemäßer Tierhaltung, doch 57 Prozent halten es wegen der oft mangelhaften Kennzeichnung für schwierig, ihr Anliegen in die Kaufentscheidung einfließen zu lassen.
Es sollten nach dem Willen der NGO konsequenterweise die unterschiedlichen Haltungsformen gekennzeichnet werden. Ein Beispiel für eine gelungene Kennzeichnung sei das Schalenei: „Hier kann der Konsument über die Ziffern 0 bis 3 neben dem Herkunftsland auch die Haltungsart wählen. Warum sollte das nicht beim Fleisch funktionieren?“, lautete die rhetorische Frage. „53 Prozent der Befragten gaben in der Umfrage an, die Produktbeschreibung und Zutatenliste beim Einkauf zu studieren, um Tierwohl zu berücksichtigen. Der Bedarf ist also eindeutig vorhanden“, argumentierte Kley.
Die seit 1. April 2015 geltende Kennzeichnungsverordnung der EU für Fleisch ist für die Tierschutzorganisation noch völlig unzureichend. Denn relevante Informationen würden den Konsumenten nach wie vor vorenthalten, da die Herkunft von Fleisch in der Gastronomie, von mariniertem und verarbeitetem Fleisch sowie von offenem Fleisch an der Theke nicht deklariert werden muss, hieß es in einem Statement von Vier Pfoten.
Die Integral-Umfrage, bei der 1.000 Personen über 14 Jahre im Zeitraum vom 15. Februar bis zum 25. März befragt wurden, zeigte außerdem, dass sich der Fleischkonsum in Österreich in den vergangenen fünf Jahren verändert hat. Die Hälfte der Teilnehmer (49 Prozent) gab an, mindestens ein Mal in der Woche bewusst auf Fleisch zu verzichten. 16 Prozent gaben an, wenig oder gar kein Fleisch zu essen. 18 Prozent essen nach eigenen Aussagen weiterhin gerne und häufig Fleisch.