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Landwirtschaft & Umwelt

Österreichs Seminarbäuerinnen: 30 Jahre im Dienst der regionalen Lebensmittelkunde

Die österreichischen Seminarbäuerinnen feiern 30 Jahre Engagement für die Lebensmittelkunde und regionale Landwirtschaft. Ausgebildete Bäuerinnen informieren und schulen Konsumenten und Kinder in Schulen über Herkunft, Qualität und Kennzeichnungen von Lebensmitteln. Sie tragen zur positiven Wahrnehmung der Landwirtschaft bei und haben in den letzten zehn Jahren über eine Million Menschen erreicht. Ihr Wissen ist über Rezeptbroschüren und Kochbücher zugänglich und trägt dazu bei, das Bewusstsein für nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.

In den 1990er Jahren hat die Landwirtschaft die Notwendigkeit erkannt, den Dialog mit den Konsument:innen zu intensivieren. „Immer weniger Menschen in Österreich haben Bezug zur Landwirtschaft, wissen durch Bäuerinnen oder Bauern aus dem Familien- oder Freundeskreis über deren Arbeit Bescheid. Die Gesellschaft ist nicht mehr so firm in Lebensmittelkunde, Wissensdefizite über die werterhaltende Verwendung regionaler Erzeugnisse sowie über gesunde Ernährung treten zutage.

Da heißt es Maßnahmen ergreifen und gegensteuern“, erklärt Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger die Hintergründe. Die Idee bestens geschulter Bäuerinnen, die engen Kontakt zu Verbraucher:innen jeden Alters pflegen, war geboren. Nun feiern diese Seminarbäuerinnen im Rahmen ihres Bundesforums (7. und 8. November) in Linz ihr 30jähriges Bestehen.

Österreichische Seminarbäuerinnen tragen zur Lebensmittelkunde und Landwirtschaft bei

Ab 1993 konnten sich Bäuerinnen in dem von der Bäuerinnenorganisation initiierten LFI-Zertifikatslehrgang “Seminarbäuerin und Seminarbauer“ umfassend (154 Unterrichtseinheiten) zu Botschafter:innen für die heimische Landwirtschaft und Lebensmittelkunde schulen lassen.

“Insgesamt 1.134 Bäuerinnen und seit einigen Jahren auch Bauern haben die nötigen Kompetenzen erworben, um Veranstaltungen durchzuführen, Inhalte kompetent vorzutragen und ihre Erzeugnisse interessant zu präsentieren. 300 bis 400 von ihnen, Tendenz steigend, sind jährlich im Einsatz, um authentische Einblicke in eine moderne Landwirtschaft zu geben und damit zu einem konstruktiven Dialog zwischen Konsument:in und Erzeuger:in beizutragen und auch ein Zusatzeinkommen für den Betrieb zu haben“, erklärt Maria Hutter, Vorsitzende des LFI Österreich sowie des Bildungsausschusses der LK Österreich.

Seminarbäuerinnen: Vom Informieren in Supermärkten bis zum Unterrichten in Schulen

Die Aufgabengebiete der Seminarbäuerinnen konzentrieren sich auf drei Bereiche: Informationsvermittlung bei Messen, Veranstaltungen und in Supermärkten, Koch- und Backkurse sowie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in den Schulen. Information ist dabei oberste Agenda. Die Seminarbäuerinnen teilen ihr Wissen über Kennzeichnungen, Qualitätsmerkmale und Herkunft mit den Konsument:innen, ermöglichen diesen damit einen bewusst regionalen Einkauf und unterstützen deren Partnerschaft zur heimischen Landwirtschaft. „Das trägt zum positiven Image der bäuerlichen Landwirtschaft bei, stützt das Vertrauen der Gesellschaft in unsere Arbeit und unsere Produkte und fördert die Verantwortung für den ländlichen Raum“, so die Bundesbäuerin.

Als Kursleiterinnen haben die Seminarbäuerinnen allein in den vergangenen zehn Jahren mit ihren Bildungsangeboten für Erwachsene (im Jahresschnitt 1.700 Workshops), Kinder und Jugendliche (durchschnittlich 1.900 Einsätze in Schulen) und bei den Point of Sale- sowie Messeeinsätzen 1.288.137 Menschen erreicht. Tendenz weiter steigend. Während der Corona-Pandemie und den Lockdowns haben sie mit „Cookinaren“ und anderen Online-Workshops ihre Follower:innen gefunden. Das Kursangebot der Seminarbäuerinnen ist unter https://www.seminar-baeuerinnen.at/ über die dort abgebildete Landkarte abrufbar.

Immer griffbereit ist das Wissen der Seminarbäuerinnen durch deren Rezepthefte und Kochbücher. Mehr als 600 praxistaugliche, nachkochbare Gerichte bieten sie außerdem kostenlos unter www.regionale-rezepte.at an.

Wissen teilen: Seminarbäuerinnen fördern regionale Lebensmittel und nachhaltige Landwirtschaft

„Mein Essen – Meine Zukunft“ oder „Wie kommt das Gras in den Burger?“ lauten die Unterrichtseinheiten, mit denen die Seminarbäuerinnen seit Jahren bei Schüler:innen aller Altersklassen punkten. Damit liefern sie Kindern und Jugendlichen theoretisches und praktisches Wissen über die heimische Landwirtschaft und deren Lebensmittelerzeugung direkt ins Klassenzimmer und schaffen mit pädagogisch ausgearbeiteten Unterlagen Bewusstsein für eine nachhaltig produzierende Landwirtschaft. Vor Corona haben sie damit jedes Jahr rund 30.000 Schüler:innen begeistert.

Informations- und Unterrichtsmaterialien zu Lebensmittelwissen, Gütesiegeln, der richtigen Lagerung und der werterhaltenden Nutzung von Nahrungsmitteln für Pädagog:innen stellen die Seminarbäuerinnen, gemeinsam mit anderen Partnern, auf der Plattform
www.esserwissen.at
zur Verfügung.

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