Der steigende Eier-Import aus der Ukraine
In den letzten Jahren ist die Menge an Eiern, die aus der Ukraine in die EU importiert werden, erheblich gestiegen – um über ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Auch Österreich ist von dieser Entwicklung betroffen, obwohl der heimische Eierbedarf theoretisch zu 90 Prozent durch lokale Produktion gedeckt werden könnte. Dennoch werden täglich rund 1,4 Millionen Eier importiert, viele davon aus Ländern wie der Ukraine, wo andere Tierhaltungs-Standards gelten.
Unterschiede in den Tierhaltungs-Standards
In Österreich ist die Käfighaltung von Hühnern seit Jahren verboten, und über ein Drittel der Legehennen lebt in Freilandhaltung. Hannes Royer, Gründer des Vereins „Land schafft Leben“, kritisiert den massiven Import von Eiern aus Ländern, in denen Käfighaltung noch erlaubt ist: „Solange wir tonnenweise Eier aus der Ukraine importieren, ist es eine Illusion, von hohen Tierschutzstandards zu sprechen. Wir benötigen eine verpflichtende Herkunfts- und Haltungskennzeichnung für alle tierischen Produkte, um Transparenz für die Konsumenten zu schaffen.“
Anonyme Käfigeier in verarbeiteten Lebensmitteln
Während in österreichischen Supermärkten ausschließlich Frischeier aus heimischer Produktion verkauft werden, bleibt die Situation bei verarbeiteten Produkten wie Nudeln, Kuchen oder Mayonnaise problematisch. Hier können importierte Käfigeier, die etwa aus der Ukraine über Deutschland oder die Niederlande weiterverkauft werden, problemlos verarbeitet werden. Da bei diesen Produkten keine Herkunftskennzeichnung verpflichtend ist, bleiben sie für Konsumenten anonym.
Lösung: Herkunfts- und Haltungskennzeichnung
Um den Missstand zu beheben, fordert der Verein „Land schafft Leben“ eine verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft und Haltung aller Eier, auch in verarbeiteten Produkten. Diese Maßnahme würde verhindern, dass Konsumenten unwissentlich Käfigeier konsumieren, die nicht den strengen österreichischen Standards entsprechen.
Thema | Österreich | Ukraine |
---|---|---|
Käfighaltung | Verboten | Erlaubt |
Anteil der Freilandhaltung | Über 33 % der Hühner | Geringer Anteil |
Importierte Eier pro Tag | 1,4 Millionen | Mehr als ein Drittel Zuwachs |
Herkunftskennzeichnung | Pflicht bei Frischeiern | Keine Pflicht bei verarbeiteten Produkten |
Mangelnde Transparenz bei Importen
Die steigenden Importe von Eiern aus Ländern mit niedrigeren Tierschutzstandards, wie der Ukraine, untergraben die heimische Produktion und gefährden die Transparenz für Konsumenten. Eine umfassende Kennzeichnung ist dringend nötig, um den hohen österreichischen Standards gerecht zu werden.