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Fachkräftemangel: Warum Arbeitgeber im Bewerbungsprozess scheitern

In der Fleischbranche wird über den umfassenden „Fachkräftemangel“ geklagt. Ganz so umfassend, wie das viele Unternehmen darstellen, ist der Mangel aber gar nicht. Wir erklären, was es mit dem Mythos Fachkräftemangel auf sich hat und was man als Personalsuchender dazu tun kann.

Viele Bewerbende bemängeln, dass ihre Unterlagen oft kaum Beachtung finden und Arbeitgeber im Bewerbungsprozess die Erwartungen nicht erfüllen. Eine aktuelle Studie des Softwareanbieters Softgarden e-recruiting, basierend auf den Antworten von 5.177 Jobsuchenden, zeigt, dass Unternehmen oft Schwierigkeiten haben, professionelle und überzeugende Jobinterviews zu führen.

Fehlende Professionalität bei Jobinterviews

Jobsuchende kritisieren, dass viele Arbeitgeber nicht in der Lage sind, die ausgeschriebenen Positionen im Detail zu erklären, ein respektvolles Verhalten an den Tag zu legen oder klare Aussagen zum Gehalt zu treffen. Dies führt dazu, dass sich Bewerbende zunehmend auch von Unternehmen Professionalität und Engagement wünschen – sie erwarten, dass sich Arbeitgeber genauso bei ihnen bewerben, wie umgekehrt.

Zu den häufigsten Kritikpunkten zählen:

  • Ausbleibende oder unklare Antworten (77 Prozent)
  • Mangelnde Transparenz bezüglich des Bewerbungsstatus (66 Prozent)
  • Langsame Reaktionszeiten (61 Prozent)

K.-o.-Kriterien im Bewerbungsgespräch

Besonders negativ wirkt sich aus, wenn Arbeitgeber grundlegende Anforderungen an Jobinterviews nicht erfüllen. So erwarten 82 Prozent der Befragten, dass die Jobinhalte klar erklärt werden, 78 Prozent sehen herablassendes Verhalten als absolutes No-Go, und 76 Prozent kritisieren Unsicherheiten beim Thema Gehalt.

In der Praxis erleben Bewerbende jedoch oft das Gegenteil:

  • 30 Prozent berichten von Gesprächspartnern, die den ausgeschriebenen Job nicht genau erklären konnten.
  • 29 Prozent bemängeln Unklarheiten beim Gehalt.
  • 23 Prozent fühlten sich von ihrem Gegenüber herablassend behandelt.

Ein Bewerber schilderte beispielsweise, dass seine Unterlagen offenbar gar nicht gelesen wurden, während ein anderer anmerkte, dass ihm statt eines Gesprächs über seine Qualifikationen 43 Minuten lang der Lebenslauf des HR-Managers präsentiert wurde.

Gestiegene Erwartungen an digitale Prozesse

Mit der Digitalisierung steigen auch die Ansprüche an Geschwindigkeit und Transparenz im Bewerbungsprozess. So gaben 2023 noch 26 Prozent der Befragten an, eine Rückmeldung binnen einer Woche zu erwarten, während 57 Prozent „ein bis zwei Wochen“ als angemessene Zeitspanne nannten. Im Jahr 2024 zeigen sich die Bewerbenden etwas nachsichtiger: Nur noch 21 Prozent erwarten eine Antwort innerhalb einer Woche. Dennoch bleibt die Mehrheit (76 Prozent) bei der Forderung, spätestens nach zwei Wochen eine Einladung zum Gespräch zu erhalten.

Handlungsempfehlungen für Unternehmer

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und steigender Anforderungen an den Arbeitsmarkt bleibt die Erwartungshaltung der Bewerbenden hoch. Arbeitgeber sollten daher nicht nur ihre internen Prozesse optimieren, sondern auch verstärkt auf Empathie, Respekt und eine klare Kommunikation setzen, um im Wettbewerb um Fachkräfte erfolgreich zu sein.

Das Whitepaper „Digitaler Bewerbungsprozess 2024“ bietet weitere Einblicke und Tipps für Arbeitgeber.

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