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RollAMA: Fleisch bleibt Hauptbestandteil des Einkaufs, Hühnerfleisch legt zu

Österreichs Haushalte kaufen wieder mehr Lebensmittel, insbesondere Frischwaren. Fleisch und Wurst bleiben zentrale Bestandteile des Warenkorbs – mit neuen Trends.

RollAMA: Fleisch bleibt Hauptbestandteil des Einkaufs, Hühnerfleisch legt zu

Die aktuellen Daten der Rollierenden Agrarmarktanalyse (RollAMA) der AMA-Marketing zeigen: Die österreichischen Haushalte haben 2024 wieder mehr Lebensmittel eingekauft. Die Menge stieg um 2,1 Prozent, die Ausgaben erhöhten sich um 3,4 Prozent. Besonders Frischwaren wie Fleisch und Wurst blieben gefragt, während Fertigprodukte stagnieren.

Hühnerfleisch auf dem Vormarsch, Schwein verliert leicht

Der Trend zu eiweißreicher Ernährung macht sich in der Nachfrage bemerkbar. Hühnerfleisch, Putenfleisch und Faschiertes wurden 2024 häufiger gekauft, während klassisches Schweinefleisch leicht an Boden verlor. Trotzdem bleibt Schweinefleisch weiterhin die dominierende Fleischsorte auf dem Markt.

„Langfristig gewinnt Hühnerfleisch an Bedeutung, aber Schweine- und Rindfleisch sind nach wie vor die Hauptprodukte in österreichischen Haushalten“, analysiert Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin der AMA-Marketing. Rund 80 Prozent aller Fleisch- und Wurstprodukte stammen aus Schweine- und Rindfleisch, während Hühner- und Putenfleisch bei 20 Prozent liegt.

Wurst & Schinken: Ungebrochene Nachfrage

Trotz sich wandelnder Ernährungsgewohnheiten bleibt Wurst ein Fixpunkt im österreichischen Haushalt:

  • 97 Prozent aller Haushalte haben 2024 Wurst oder Schinken gekauft.
  • ✔ Durchschnittlich kauften Haushalte 27,3 kg pro Jahr – ohne Außer-Haus-Konsum.
  • ✔ Besonders Faschiertes verzeichnete ein Plus, während klassische Brühwürste stabil blieben.

Fleischpreise stabilisieren sich nach Teuerung

Nach den starken Preisanstiegen in den letzten Jahren hat sich die Preisentwicklung beruhigt:

  • ✔ Die Kosten für Fleisch, Geflügel, Wurst und Schinken blieben 2024 auf dem Niveau von 2023.
  • ✔ Der Preisanstieg für Lebensmittel insgesamt lag bei 1,3 Prozent, unterhalb der 2,6 Prozent Inflation.

Österreichische Fleisch- und Wurstprodukte international gefragt

Im Rahmen der RollAMA-Jahrespräsentation 2024 wurde nicht nur das Kaufverhalten am Heimmarkt analysiert, sondern auch internationale Trends beleuchtet. Besonders der deutsche Markt spielt eine zentrale Rolle: 40 Prozent des Exportwerts österreichischer Lebensmittel gehen nach Deutschland.

Die Konsumgewohnheiten deutscher Verbraucher:innen ähneln denen in Österreich: Der Preisfokus ist hoch, dennoch greifen viele bei Produkten mit hoher Qualität und erkennbarem Mehrwert gezielt zu. Das berichtete Klara Fichtenbauer von YouGov, die das Kaufverhalten deutscher Konsument:innen analysierte.

Julia Goeschelbauer, Exportleiterin der AMA-Marketing, stellte die stabilen Entwicklungen des österreichischen Außenhandels mit Agrarprodukten vor. Österreichische Erzeugnisse genießen einen exzellenten Ruf: Besonders Würste, Speck und Käse sind im Ausland gefragt, da sie für Genuss und Natürlichkeit stehen.

Podiumsdiskussion zeigt Zukunftspotenziale für den Export

Die abschließende Podiumsdiskussion mit Katharina Koßdorff (Fachverband der Lebensmittelindustrie), Laura-Sophie Lenk (Handelsfachwirtin aus Bochum), Sebastian Mösl, MIB MBA (SalzburgMilch) und Johannes Wechner (Handl Tyrol) zeigte wesentliche Zukunftsperspektiven für den Export heimischer Fleisch- und Wurstwaren auf:

  • Österreichische Fleisch- und Wurstwaren sind stark mit kulinarischen Erlebnissen verbunden: Tourist:innen lernen sie im Urlaub kennen und suchen sie danach im eigenen Land.
  • Die Stärke der heimischen Exportwirtschaft basiert auf Produzenten mit viel Erfahrung, die neben Qualität und Sicherheit einen hohen Genusswert bieten.
  • Innovationen gewinnen an Bedeutung: Pflanzliche Alternativen, Proteinanreicherung und Snack-Konzepte sprechen neue Zielgruppen an.

Weitere Warengruppen im Aufwind

Neben Fleisch verzeichneten auch andere Warengruppen ein starkes Jahr. Besonders Frischgemüse und Brot entwickelten sich positiv.

  • 📈 Paprika war das am stärksten wachsende Gemüse, mit einem Mengenplus von 14 Prozent. Paradeiser bleiben aber die Nummer eins im Gemüsebereich.
  • 🥖 Schwarzbrot bleibt die meistgekaufte Brotsorte, mit einem Marktanteil von 32 Prozent. Auch Toastbrot legte weiter zu.
  • 🌱 Pflanzliche Alternativen wuchsen mengenmäßig um 13 Prozent, erzielten aber nur ein Umsatzplus von 2 Prozent.

Fleisch bleibt Grundnahrungsmittel

Fleisch bleibt in Österreich ein zentrales Grundnahrungsmittel. Der wachsende Fokus auf proteinreiche Ernährung stärkt besonders Hühnerfleisch, während Schwein leicht an Bedeutung verliert. Wurst und Schinken bleiben unverändert beliebt, während die Verbraucher:innen verstärkt auf Aktionen setzen.

Doch auch andere Warengruppen zeigen deutliche Trends: Frischgemüse und Brot legten deutlich zu, während pflanzliche Alternativen mengenmäßig wachsen, aber weiterhin ein Nischenmarkt bleiben. RollAMA: Konsum-Trends österreichischer Haushalte 2024

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