
Das Land Kärnten setzt die Förderung für kleine Lebensmittelgeschäfte, Bäckereien und Fleischereien auch 2025 fort. Doch während bis zu 6.000 Euro pro Betrieb bereitstehen, bleibt die Zahl der Nahversorger rückläufig. In den letzten 25 Jahren hat sich die Anzahl der kleinen Geschäfte mehr als halbiert.
Förderung für Kärntner Fleischer: Bis zu 6.000 Euro pro Jahr
Die Kärntner Nahversorger spielen eine essenzielle Rolle für die regionale Lebensmittelversorgung. Um ihre wirtschaftliche Stabilität zu sichern, wird der **Nahversorgerbonus 2025** verlängert. Die Förderung setzt sich aus zwei Teilen zusammen:
- 4.000 Euro Entlastungsbonus: zur Deckung von Fixkosten, Personal oder betrieblicher Investitionen.
- Bis zu 2.000 Euro Regionalitätsbonus: für Fleischer, die gezielt auf regionale Produkte setzen und mit lokalen Produzenten kooperieren.
„Unsere Fleischerbetriebe sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Nahversorgung und garantieren handwerkliche Qualität. Die Fortführung dieser Förderung ist daher ein wichtiges Signal“, sagt KommR Raimund Plautz, Berufsgruppensprecher der Kärntner Fleischer.
Seit 2020 über 400-mal ausbezahlt – trotzdem weniger Nahversorger
Seit Einführung des Nahversorgerbonus im Jahr 2020 wurde die Förderung **mehr als 400-mal ausgezahlt**. Insgesamt flossen **1,2 Millionen Euro** an kleine Nahversorger in Kärnten. Doch trotz dieser Maßnahmen setzt sich das Ladensterben fort.
„Vor 25 Jahren gab es in Kärnten noch rund 500 kleine Nahversorger – heute sind es weniger als 200. Die Tendenz ist weiterhin sinkend“, erklärt Anton Kovsca, Sprecher des Kärntner Lebensmittelhandels.
„Der Bonus hilft, aber er rettet keinen Betrieb“
Obwohl der Bonus eine wertvolle Unterstützung darstellt, sind sich Branchenvertreter einig: Er allein reicht nicht aus, um das Geschäftssterben zu stoppen.
„Die Förderung ist ein wichtiger Beitrag, aber sie kann keinen Betrieb retten, der ums Überleben kämpft“, betont Kovsca. „Was wir wirklich brauchen, sind nachhaltige Konzepte zur Stärkung der Nahversorger. Dazu gehören verbesserte Rahmenbedingungen, günstigere Betriebskosten und vor allem ein Umdenken bei den Konsumenten.“
Auch Monika Oblak, die seit Jahren den Nahversorgerbonus für ihren Adeg-Markt in Arriach beantragt, bestätigt das: „Die 2.000 Euro helfen, aber wenn ich überlege, wie viele Semmeln ich verkaufen müsste, um diesen Betrag zu erwirtschaften, wird klar: Reich wird man als Nahversorger nicht.“ Ihr Geschäft gibt es seit über 100 Jahren, doch viele andere mussten in den letzten Jahren schließen.
Wie geht es weiter? Forderungen aus der Branche
Branchenvertreter fordern, dass neben finanzieller Unterstützung auch andere Maßnahmen gesetzt werden, um den Niedergang der Nahversorger zu bremsen. Denkbar wären etwa:
- Steuererleichterungen für kleine Lebensmittelgeschäfte und handwerkliche Betriebe.
- Mehr Bewusstsein in der Bevölkerung für den Einkauf bei regionalen Anbietern.
- Stärkere politische Unterstützung für die Direktvermarktung regionaler Produkte.
„Es geht nicht nur um Geld – es geht um eine strukturelle Veränderung“, fasst Kovsca zusammen. „Wenn wir das nicht schaffen, werden wir in zehn Jahren noch weniger Nahversorger haben.“
Antragstellung für 2025 ab sofort möglich
Die Förderung wird vom Land Kärnten abgewickelt, Anträge sind ab sofort möglich.