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Landwirtschaft & Umwelt

Unsere Almen: mehr als ein attraktives Ausflugsziel

Rund 3.000 Besucher nahmen am 15. August am 72. NÖ Almwandertag teil – unter ihnen zahlreiche Ehrengäste, allen voran Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Staatssekretärin Claudia Plakolm. Heuer stand die Schwarzbachweide in der Marktgemeinde Ybbsitz im Mittelpunkt.

Für Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager und NÖ Alm- und Weidewirtschaftsverein-Obmann Josef Mayerhofer ist der Almwandertag eine wichtige Veranstaltung, um auf den Wert der Almen hinzuweisen:

 „Unsere Almen und Weiden sind eine wichtige Produktionsgrundlage für unsere Lebensmittel und von großer Bedeutung für unsere Kulturlandschaft, Wirtschaft und Freizeitgestaltung. Ein respektvoller und fairer Umgang mit Tier, Pflanze und Mensch ist wichtig, damit wir uns auch künftig an unseren Almen und Weiden erfreuen können.“

Alm- und Weidewirtschaft: Tradition, Brauchtum und Moderne

Die Alm- und Weidewirtschaft mit ihren zahlreichen Aufgaben und Funktionen ist fester Bestandteil einer flächendeckenden Landwirtschaft. Mit 111 Almen und Gemeinschaftsweiden, 800 auftreibenden Betrieben sowie 6.200 Rindern ist die Alm- und Weidewirtschaft für Niederösterreich zentraler Zukunftsfaktor für Produktion und Tourismus.

Die Almbewirtschafter verbinden in ihrer täglichen Arbeit Tradition, Brauchtum und Moderne und schaffen dadurch zusätzlich ein Paradies für Erholungssuchende und Naturliebhaber.

Johanna Mikl-Leitner: Die Rolle der Alm für Klimaschutz und Tourismus

 „Unsere Alm- und Weidebauern sind wahre Multitalente, die viel zum Erfolg Niederösterreichs beitragen. Denn neben der wichtigen Lebensmittelversorgung, produzieren unsere land- und forstwirtschaftlichen Familienbetriebe auch viele Rohstoffe und leisten einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Mit der Bewirtschaftung pflegen unsere Bäuerinnen und Bauern aber auch die Wiesen und Almen, die ein wichtiger Anziehungspunkt für den Tourismus in unserem Land sind.“

Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager, Bauernbund-Präsident Georg Strasser, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm und Landtagsabgeordneter Anton Kasser. (© LK NÖ/Georg Pomaßl)

Regionale Werschöpfung und Arbeitsplätze

 „Das sorgt für regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Aktuell sind auch unsere Alm- und Weidebauern von der Teuerung betroffen – nämlich bei erhöhten Betriebsmittelpreisen, wie Kraftstoffen, Saatgut oder Düngemitteln. Um diese abzufedern, gibt es aus dem Versorgungssicherungspaket des Bundes 37 Millionen Euro für unsere Bauernschaft. Wichtige Unterstützungen, die wir seitens des Landes Niederösterreich eingefordert haben und die nun auch notwendige Entlastungen bringen“, so die Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Unverzichtbare Erholungsräume

Auch LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf streicht den hohen Wert der Almwirtschaft hervor:

„Unsere Almen sind unverzichtbare Erholungsräume, wertvolle Ökosysteme und wichtige Lebensgrundlage für die Konsumentinnen und Konsumenten und unsere heimischen Bäuerinnen und Bauern gleichermaßen. Wir unterstützen unsere Almbäuerinnen und -bauern bei der Rekultivierung von Weideflächen, der Verbesserung der Wasserversorgung und des Weidemanagements, der Unterbringung für Almpersonal sowie bei Alm- und Brauchtumsfesten.“

Oberste Priorität: Sicherstellung der Familienbetriebe

 „Die Sicherstellung der flächendeckenden Bewirtschaftung und die Unterstützung unserer Familienbetriebe müssen auch in Zukunft oberste Priorität haben.“ Er appelliert an alle Almbesucherinnen und -besucher: „Die Almen sind auch Arbeitsplatz der Bäuerinnen und Bauern und Lebensraum für Tiere. Jeder Wanderer sollte bei seinem Besuch auf einer Alm den Hausverstand einsetzen und Rücksicht nehmen.“

Umdenken in Sachen Regionalität

Claudia Plakolm, Staatssekretärin für Jugend und Zivildienst, am Tag der Almwirtschaft: „Dank unserer Land- und speziell Almwirtschaft hat ein Umdenken in Sachen Regionalität von Lebensmitteln stattgefunden, das gerade bei jungen Menschen tief verankert ist. Viele Junge haben die Almen auch für ihre Freizeit, das Wandern, für sich wiederentdeckt und wissen die Almwirtschaft auch aus dem Aspekt heraus sehr zu schätzen. Und nicht zuletzt bietet die Landwirtschaft die Art von Jobs, die sich die Jugend heute wünscht: Etwas Sinnvolles mit Nachhaltigkeit und Wertschätzung.“

Das Bläserquartett der Musikkapelle Ybbsitz begrüßte die Besucher des 72. NÖ Almwandertages. (© LK NÖ/Georg Pomaßl)

Unsere Almen: mehr als ein attraktives Ausflugsziel

Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager betont: „Unsere Bäuerinnen und Bauern bewirtschaften ihre Almen mit viel Engagement und Idealismus. Mit dem Almwandertag wollen wir die Menschen auf die vielfältigen Leistungen der Alm- und Weidewirtschaft aufmerksam machen. Uns ist es wichtig, dass die Menschen unsere Almen und Weiden nicht nur als attraktives Ausflugsziel wahrnehmen, sondern diese auch als Produktionsstandort respektieren und den enormen Arbeitseinsatz der Bäuerinnen und Bauern anerkennen.“, so Claudia Plakolm

Gegenseitige Achtsamkeit

„Wir müssen die gesellschaftliche Wertschätzung des Produktionsstandortes Alm sicherstellen. Daher möchte ich an dieser Stelle auch an die Konsumentinnen und Konsumenten zur gegenseitigen Achtsamkeit appellieren – es braucht ein respektvolles Miteinander sowie einen verantwortungsbewussten Umgang mit Tieren und Pflanzen. Die Natur genießen und diejenigen zu achten, die unsere Landschaft und Lebensräume pflegen und erhalten, muss selbstverständlich werden.“ – Johannes Schmuckenschlager

Die Alm als Grundlage der Biodiversität

„Unsere Almbäuerinnen und Almbauern schaffen durch ihre verantwortungsvolle Arbeit die passenden Grundlagen für Biodiversität und produzieren dabei wertvolle Lebensmittel. Es fasziniert mich immer wieder, wie viele verschiedene Pflanzen und Tiere, zB Schmetterlinge, Bienen und Hummeln zwischen den Weidetieren sich auf unseren Almwiesen herumtummeln. Als Vertreter der Almbauern und Almbäuerinnen möchte ich für den notwendigen Respekt für diese Arbeit werben“, erklärt Josef Mayerhofer, Obmann des NÖ Alm- und Weidewirtschaftsvereins.

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