Anlässlich der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, der BIOFACH, präsentierten AMA Marketing und BIO AUSTRIA am Mittwoch in Nürnberg aktuelle Zahlen zur Entwicklung des Bio-Lebensmittelabsatzes im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) aus der rollierenden Agrarmarktanalyse RollAMA.
„Die Zahlen zeigen deutlich, dass Bio-Lebensmittel sich auch in Zeiten steigender Inflation weiterhin ungebrochen großer Beliebtheit erfreuen. Der Absatz von Bio im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel trotzte der Teuerung eindrucksvoll. Im Mai betrug der wertmäßige Bio-Anteil im LEH 11,7 Prozent des Umsatzes. Er liegt damit sogar deutlich über dem Schnitt der besonders umsatzstarken Jahre 2020 und 2021“, fasste BIO AUSTRIA Obfrau Gertraud Grabmann zusammen.
Geringere Preiserhöhung bei Bio-Lebensmitteln
Darüber hinaus ist aus den aktuellen Zahlen ersichtlich, dass die Preiserhöhung bei Bio-Lebensmitteln wesentlich geringer ausgefallen ist als bei konventionellen Lebensmitteln. Einem Preisanstieg von durchschnittlich 6,5 Prozent bei konventionellen Lebensmitteln steht im Zeitraum von Jänner bis Mai ein Anstieg von durchschnittlich 2,5 Prozent bei Bio-Lebensmitteln gegenüber.
„Damit sind Bio-Lebensmittel in der gegenwärtigen Teuerungsphase bisher ein preisstabilisierender Faktor für die KonsumentInnen. Nebenbei wird der Preisunterschied zwischen bio und konventionellen Lebensmitteln im Regal weiter geringer, was den KonsumentInnen den Griff zu Bio zusätzlich erleichtert“, betont Grabmann.
Bio-Landbau von fossilen Grundstoffen weitgehend unabhängig
Ursächlich für den höheren Preisanstieg bei konventionellen Lebensmitteln sind wohl zum größten Teil die aufgrund der ansteigenden Energiepreise massiv höheren Kunstdünger-Preise, welche die Produktion deutlich verteuerten. Aber auch die teils stark gestiegenen Futtermittelpreise dürften einen beträchtlichen Teil dazu beitragen.
„Bio-Landbau ist von fossilen Grundstoffen weitgehend unabhängig, insbesondere durch die Nichtverwendung von Kunstdünger. Zudem ist die Bio-Landwirtschaft in Österreich nicht auf Futtermittel-Importe von weit her angewiesen, weil die Tiere überwiegend regionale Bio-Futtermittel bekommen“, erklärt Grabmann jene Faktoren, die zu einem geringeren Anstieg der Bio-Preise in der gegenwärtigen Lage geführt haben abschließend.