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Blick auf das Geld: Effizienz und Sparsamkeit in Fleischereien

Steigende Energiekosten stellen Fleischereien vor große Herausforderungen. Welche Maßnahmen können die Kosten senken?

In Fleischereien sind viele Prozesse sehr energieintensiv. Laut dem Energieeffzienz-Beraternetzwerk verbrauchen Metzgereien im Jahr durchschnittlich 540.000 Kilowattstunden Energie. Die durchschnittliche Metzgerei hat zehn Mitarbeiter, etwa 700 Quadratmeter beheizte oder gekühlte Fläche und verarbeitet etwa 200 Tonnen Fleisch im Jahr. Etwa die Hälfte der Energie wird für Prozesswärme (Wurstkessel, Kochschränke) und Prozesskälte (Kühlhäuser) benötigt. Weitere 30 Prozent entfallen auf Heizung und Warmwassererzeugung. Der Rest (20 %) wird von Maschinen mit Elektroantrieben, Licht und anderen elektrischen Verbrauchern verbraucht. Dies schlägt stark zu Buche: Die Energiekosten einer Metzgerei werden zu 70 Prozent durch elektrische Energie verursacht.

Energiekosten in Rekordhöhen

In den letzten Jahren erreichten die Energiekosten für Strom, Wärme und Kälte im Fleischerhandwerk Rekordhöhen. Bis vor ein paar Jahren ging man davon aus, dass etwa drei Prozent des Umsatzes dafür aufgewendet werden müssen. Dieser Wert hat sich mittlerweile jedoch vervielfacht, was für viele Betriebe zunehmend unleistbar wird. Etwa die Häl!e des Energieverbrauchs in der fleischverarbeitenden Industrie entfällt auf Prozess- und Heizwärme, insbesondere für Kochen, Garen und Backen. Durch einfache Maßnahmen wie das Schließen von Deckeln und Türen bei Kochgeräten und das Überprüfen der Temperatur kann Energie gespart werden. Experten empfehlen einen maximalen Wert von 60 °C. Zudem sollten Mitarbeiter regelmäßig über Einsparmöglichkeiten informiert und in entsprechende Maßnahmen eingebunden werden.

Langfristige Investitionen und Technologien

Neben kurzfristigen Maßnahmen sind auch langfristige Investitionen notwendig. Digitale Systeme zur Erfassung des Energieverbrauchs und Technologien wie Wärmerückgewinnung sind bereits verfügbar. Das Prinzip er Wärmerückgewinnung ist einfach und effizient: Die ohnehin anfallende Wärme wird aufgefangen, gespeichert und weiter genutzt. Dies erfolgt normalerweise durch einen Wärmetauscher an den Öfen oder Kühlanlagen. Die eingefangene Wärme wird dann in einen Pufferspeicher geleitet und steht so als Heizwärme für den Verkaufsraum, die Privat- und Büroräume oder als Nutz-Warmwasser zur Verfügung. Laut Experten bietet die Wärmerückgewinnung ein Einsparungspotenzial von 20 Prozent.

Beleuchtung optimieren

Beleuchtung ist ein weiterer großer Stromfresser in Metzgereien. Durch den Einsatz von LEDs und die Nutzung von Tageslicht lassen sich die Kosten erheblich senken. Maßnahmen wie die regelmäßige Reinigung des Beleuchtungssystems und der Einsatz von Dämmerungs- und Zeitschaltern können die Energiekosten um etwa 25 Prozent reduzieren und sich bereits nach 1,5 Jahren amortisieren.

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