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Heimisches Fleisch gefragt wie nie: Gastronomie setzt auf Regionalität

In Österreich gewinnt Fleisch aus heimischer Herkunft an Bedeutung – nicht nur bei KonsumentInnen, sondern zunehmend auch in der Gastronomie.

Der neue Trend am Teller: Mehr Fleisch aus Österreich

Die Nachfrage nach regionalem Fleisch aus Österreich steigt – und das trotz Preisdruck und billiger Importe. Immer mehr Gastronomiebetriebe setzen auf Qualität aus heimischer Landwirtschaft. Der Wunsch der Gäste nach Transparenz und Herkunftssicherheit wird lauter, wie führende Großhändler berichten.

Gastronomie treibt Regionalität aktiv voran

Ob in der Wirtshausküche oder im gehobenen Restaurant: Immer mehr Küchenchefs greifen bewusst zu Fleisch aus Österreich. Die Beweggründe sind vielfältig – von der Qualität über Tierwohl bis hin zur Klimabilanz. Gleichzeitig gewinnt die Herkunftskennzeichnung auf Speisekarten an Akzeptanz. Lange als bürokratisches Hindernis gesehen, wird sie heute zunehmend als Wettbewerbsvorteil begriffen.

Großhandel reagiert auf Nachfrage – mit Erfolg

Bei Kröswang etwa stammt frisches Schweine- und Rindfleisch zu 100 Prozent aus Österreich. Die 2024 gestartete Kampagne „Zeit für Fleisch aus Österreich“ zeigt Wirkung: Der Umsatz mit heimischem Frischfleisch stieg um ganze elf Prozent. Auch Transgourmet verzeichnet eine starke Nachfrage: Rund 88 Prozent des frischen Rindfleischs stammen aus Österreich. Beim Schweinefleisch liegt der Anteil bei etwa 30 Prozent – hier sehen Branchenvertreter noch erhebliches Potenzial.

Herkunft wird zum Verkaufsargument

„Fleisch aus Österreich bedeutet strengere Haltungsbedingungen, weniger Antibiotika und höhere Standards“, betont Hannes Royer von Land schafft Leben. Die Organisation fordert seit Jahren eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung. Denn was am Teller landet, sollte nicht dem Zufall überlassen werden – vor allem, wenn es genügend Angebot aus Österreich gibt. Entscheidend sei die Nachfrage: Wer als Gast heimisches Fleisch verlangt, macht den Unterschied.

Verfügbarkeit ist kein Hindernis

Die verbreitete Annahme, dass heimisches Fleisch nicht jederzeit verfügbar sei, widerlegen Großhändler klar. Gerade beim Schweinefleisch gibt es ausreichend österreichische Ware – hier fehlt es vor allem an Information und bewusster Entscheidung. Die Branche setzt deshalb vermehrt auf Aufklärung, um langfristig mehr Regionalität auf den Teller zu bringen.

Fazit: Wer Regionalität will, muss sie auch nachfragen

Der österreichische Fleischmarkt zeigt: Qualität, Transparenz und Herkunft gewinnen an Bedeutung. Gastronomiebetriebe, die auf heimische Produkte setzen, punkten bei ihren Gästen – und stärken gleichzeitig die heimische Landwirtschaft.

Übersichtstabelle: Anteil österreichischer Herkunft im Großhandel

Großhändler Produkt Anteil österreichischer Herkunft Jahr
Kröswang Frisches Schweinefleisch 100 % 2024
Kröswang Frisches Rindfleisch 100 % 2024
Transgourmet Frisches Rindfleisch 88 % 2024
Transgourmet Schweinefleisch insgesamt ca. 30 % 2024
Transgourmet Fleischsortiment gesamt 55 % 2024

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