Mit dem gemeinsamen Freischalten der Webpage myfoodsharing.at geben Wiener Tafel-Gründer Martin Haiderer, Umweltminister Nikolaus Berlakovich und der deutsche Filmemacher und Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins Foodsharing.de, Valentin Thurn, auch in Österreich den Startschuss für einen neuen, nachhaltigen und intelligenten Umgang mit Lebensmitteln in Privathaushalten. Diese neue Online-Plattform ist Teil des gemeinsamen Aktionsprogramms “Lebensmittel sind kostbar ” des BMLFUW und der Sozialpartner. Durch myfoodsharing.at werden jene Menschen vernetzt, die durch Teilen und Tauschen verhindern möchten, dass genusstaugliche Lebensmittel vernichtet werden. Abgeber stellen einen „elektronischen Warenkorb“ ins Netz, potenzielle Übernehmer wählen einen davon in ihrer Nähe aus und holen die Nahrungsmittel kostenlos ab.
In Österreich landen jährlich rund 157.000 Tonnen an genusstauglichen Lebensmitteln sowie Speiseresten im Wert von über 1 Mrd. Euro im Restmüll. Das sind Waren im Wert von rund 300 Euro pro Haushalt. Ziel des Lebensministeriums ist, die Lebensmittelabfälle im Restmüll bis Ende 2016 um 20 Prozent zu verringern sowie die Verschwendung entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren. „Lebensmittel gehören auf den Teller statt in die Mülltonne. Mit dem neuen Portal startet ein einzigartiges Projekt in Österreich gegen die Wegwerfkultur“, betont Berlakovich.
In Deutschland ist dieses Konzept bereits im Vorjahr sehr erfolgreich angelaufen. „Wir haben Millionen von Seitenaufrufen, schon 18.000 Menschen, die sich registriert haben. Und wir haben bisher fast 5.000 kg Essen gerettet. Inzwischen hat die Seite fast 24.000 Facebook-Fans“, schildert Valentin Thurn, Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins Foodsharing.de. In Vorbereitung ist auch eine App, die ein mobiles Teilen ermöglichen soll.
Über myfoodsharing.at kann man sich auch zum gemeinsamen Kochen verabreden, um überschüssige Lebensmittel mit anderen zu teilen, statt diese wegzuwerfen. Die Initiatoren rufen auch dazu auf, sich via myfoodsharing.at zu vernetzen. Gesucht werden vor allem engagierte Unternehmer und Privatpersonen, die so einen „FairTeiler“ einrichten. (Red./AIZ)