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Bargeldlose Gesellschaft: Utopie oder baldige Realität?

Marketagent.com & emotion banking befragten Konsumenten und Führungskräfte der Finanzbranche zur bargeldlosen Gesellschaft.

Derzeit halten 82 Prozent der Österreicher eine bargeldlose Gesellschaft für unmöglich. Ebenso kritisch äußern sich Bankexperten. Auf der anderen Seite stehen zahlreiche Innovationen, die bargeldlose Überweisungen und kontaktlose Zahlvorgänge vereinfachen und die cash-less society befeuern. Überweisungen via Smartphone stehen bereits heute bei jedem zweiten Finanzexperten auf der Tagesordnung und das Bezahlen an der Supermarktkassa via Handy ist für 55 Prozent vorstellbar. Immerhin haben die Österreicher ein genauso starkes emotionales Verhältnis zur Bankomatkarte wie zu Banknoten und erstere ist bereits das beliebteste Zahlungsmittel für Einkäufe des täglichen Bedarfs. Vielleicht ist die bargeldfreie Gesellschaft in Wirklichkeit näher als allgemein vermutet.

Bargeld verbindet man hierzulande laut Konsumentenumfrage vor allem mit Anonymität (56,9%), Tradition (54,3%) und Convenience (praktisch, rasch und unkompliziert: 49,5%). Der Anteil der im österreichischen Einzelhandel bar bezahlten Waren wird aus Konsumentensicht auf durchschnittlich 57 Prozent (MW) geschätzt. Ob man bargeldlos zahlt, hängt in erster Linie vom Inhalt der Geldbörse (75,9%) und der Höhe des zu zahlenden Betrags (58,4%) ab. Fast jeder Fünfte (18,5%) entscheidet außerdem danach, ob der Einkauf auf der Kontoübersicht aufscheinen soll oder nicht. Im Schnitt haben die Österreicher gut 75 Euro (MW) in der Brieftasche, wobei gilt: Je älter, desto mehr hat man „cash“ eingesteckt. Zwei Drittel (65,2%) der Konsumenten haben eine bestimmte Grenze, bis zu der sie Einkäufe bar bezahlen. Im Schnitt liegt diese bei knapp 60 Euro (MW), alles darüber wird bargeldlos bezahlt – bevorzugt mit Bankomatkarte.

Wie die Studie zeigt, haben die Österreicher mittlerweile ein genauso starkes emotionales Verhältnis zur Bankomatkarte wie zu Banknoten und erstere ist jetzt schon das beliebteste Zahlungsmittel für Einkäufe des täglichen Bedarfs. Mehr als 60 Prozent (63,1%) würden die Bankomatkarte als Zahlungsmittel stark vermissen, wenn es diese nicht mehr geben würde. Banknoten würden Herr und Frau Österreicher in gleichem Umfang abgehen (61,1%) – vielmehr als unsere EURO-Münzen (36,3%). Müssten sie sich künftig für ein bestimmtes Zahlungsmittel im stationären Handel entscheiden, würde etwas mehr als jeder zweite Österreicher (52,5%) Einkäufe des täglichen Bedarfs mit der Bankomatkarte zahlen. Nur jeder Dritte (34,4%) würde lieber bar begleichen. Eine geringe Tendenz gibt es zur Bezahlung via Kreditkarte (8,3%), Quick (2,7%), Prepaid-Karte (0,6%) oder Handy (1,6%).

Die Sicht der Banker ist stärker rational geprägt. Für sie ist Bargeld vor allem Mittel zum Zweck. Lediglich 32 Prozent verbinden damit das Gefühl von Unabhängigkeit und 27 Prozent das gute Gefühl etwas „Greifbares“ zu besitzen. 22 Prozent der Finanzexperten sehen einen unnötigen Aufwand bei der Herstellung und Weitergabe; 30 Prozent kommen zu dem Schluss, dass Bargeld immer unnötiger wird. Christian Rauscher, Geschäftsführer von emotion banking fasst zusammen: „Für die Banken ist das Bargeldhandling mehr Last als Lust. Sie stehen den Scheinen und Münzen deutlich kritischer gegenüber. Ginge es nach den Bankern, so würden 1 und 2 Cent Münzen sofort abgeschafft werden, 500 Euro Scheine hätten jedoch eine gute Zukunft.“

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