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Mehrweg mit Mehrwert: Warum die neue Pfandregelung für die Lebensmittelbranche entscheidend ist

Die Erhöhung des Mehrwegpfands stößt auf breite Zustimmung – doch viele Österreicher wissen nicht, wie das System funktioniert.

Klare Mehrheit für höheres Pfand – doch das Wissen hinkt hinterher

Seit Anfang 2025 gilt in Österreich ein einheitliches Pfand von 20 Cent auf Mehrwegflaschen. Eine aktuelle, repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts TQS im Auftrag von fritz-kola zeigt: Die Bevölkerung steht mehrheitlich hinter der Änderung. Ganze 78 % der Befragten begrüßen die Anhebung des Pfands. Für die Lebensmittelwirtschaft – von Fleischereien über Bäckereien bis hin zu Landwirtschaftsbetrieben – ist das ein wichtiges Signal: Nachhaltigkeit ist im Bewusstsein der Konsumentinnen und Konsumenten angekommen.

Gleichzeitig offenbaren sich jedoch beträchtliche Informationslücken. Rund ein Drittel der Österreicher weiß nicht, wie man Mehrwegflaschen erkennt oder was nach der Rückgabe damit geschieht. Besonders bei jungen Erwachsenen zwischen 16 und 29 Jahren ist der Informationsstand gering: Nur knapp die Hälfte weiß, dass Glasmehrwegflaschen gereinigt und wiederbefüllt werden – und eben nicht eingeschmolzen, wie viele fälschlicherweise annehmen.

Warum die Pfandhöhe den Unterschied macht

Laut der Umfrage spielt die Höhe des Pfands eine entscheidende Rolle für die Rückgabequote. 56 % der Befragten geben an, dass sie häufiger Flaschen zurückbringen, seit das Pfand angepasst wurde. Besonders deutlich ist der Effekt bei der jüngeren Generation: 67 % der 16- bis 29-Jährigen geben an, dass sie der neue Pfandbetrag stärker zur Rückgabe motiviert. Diese Entwicklung hat direkte Auswirkungen auf die österreichische Getränke- und Lebensmittelbranche: Mehrwegflaschen gelangen verlässlicher zurück, was die Planungssicherheit für Hersteller verbessert und die Verfügbarkeit von Mehrweggebinden erhöht – ein Vorteil, von dem auch regionale Produzent:innen profitieren können.

Glasmehrweg ist Kreislaufwirtschaft in Reinform

Eine Glasmehrwegflasche kann laut Umweltberatung bis zu 50-mal wiederverwendet werden. Das spart Ressourcen, reduziert Müll und stärkt regionale Wirtschaftskreisläufe. Vor allem für Unternehmen aus den Bereichen Bäckerei, Fleischerei, Gastronomie oder Landwirtschaft ergibt sich dadurch eine Chance, mit nachhaltigen Verpackungslösungen bei ihren Kund:innen zu punkten. Wie dringend die neue Regelung war, zeigt ein Blick in die Vergangenheit: Der Marktanteil von Glasmehrweg sank in Österreich seit 1990 von 80 auf unter 20 Prozent – vor allem durch den Boom der Einweggebinde. Angesichts von jährlich rund 1,6 Milliarden Kunststoffflaschen allein in Österreich ein alarmierender Trend, dem nun gegengesteuert wird.

Florian Weins erklärt das Mehrwegpfand und seinen Nutzen. © Paul Ambursch

Aufklärung mit Koffein: Die „re-tour“ durch Wien

Um das Bewusstsein für das neue Pfandsystem zu stärken, tourt fritz-kola vom 27. bis 29. März mit einem elektrischen VW-Bus durch Wien. Unter dem Motto „Leergut ist voll gut“ werden Informationen zum Thema Pfand direkt an Konsument:innen vermittelt – inklusive Flaschentauschaktionen und Mitmachangeboten.

Datum Uhrzeit Ort
Donnerstag, 27.03. 10:00–16:00 Uhr Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien
Freitag, 28.03. 10:00–13:00 Uhr Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft, Uni Wien, Auf der Schmelz 6A, 1150 Wien
Freitag, 28.03. 14:00–16:00 Uhr BILLA Plus, Jedleseer Straße 51A, 1210 Wien
Samstag, 29.03. 10:00–16:00 Uhr MuseumsQuartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien

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