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Das Schweinejahr 2018

Schweinejahr 2018: Schwieriger Markt und schwieriges Umfeld! Eine Jahresbilanz von Dipl.-Ing. Dr. Johann Schlederer, Geschäftsführer VLV und Gustino und Schweinemäster Fachgruppen-Obmann Erwin Hannl.

Die Bilanz für das Schweinjahr 2018 fällt nicht zufriedenstellend aus. Im Ranking der durchschnittlichen Basispreise seit EU-Mitgliedschaft liegt 2018 mit € 1,34 auf Platz 14. Der Deckungsbeitrag für die spezialisierte Schweinemast liegt mit € 12,50 im selben Zeitraum auf Platz 18. Auf den Durchschnittswert der letzten 24 Jahre (€ 18,40) fehlen damit € 5,90.

Neben den unerfreulichen ökonomischen Daten haben einmal mehr die bekannten unliebsamen Themen wie Tier- und Umweltschutz d. h. Kastration und Schwanzkupieren bzw. Antibiotika und Gentechnik sowie die herannahende ASP das Geschehen in der Schweinebranche belastet. Als VLV beschäftigen wir uns permanent und seit Jahren mit diesen Begleitumständen. Aufgrund unserer Marktposition und Jahrzehnte langer Erfahrung können wir auf verschiedenen Ebenen mitmischen und so gut es geht uns um einen ausgewogenen Diskurs bei Politik und Medien bemühen. Für eine erforderliche Öffentlichkeitsarbeit sind wir aber gemeinsam verantwortlich. Viele Mitgliedsbetriebe standen auch heuer wieder zur Verfügung, wenn es darum ging, Medienvertretern den Betrieb zu zeigen und Rede und Antwort zu stehen. Herzlichen Dank dafür!

Markenprogramme positiv für gesamte Schweinebranche

Mit der Entwicklung diverser Programme wie Gustino, Voralpenlandschwein oder Gustino Stroh ist es uns gelungen am Markt ein differenziertes Angebot mit verschiedenen Ansprüchen anzubieten. Damit nehmen wir Handel und Verbraucher in die Pflicht bzgl. langfristiger Ausrichtung der Produktionsweise, indem die geforderte Mehrleistung auch bezahlt werden muss. Solange wir als VLV gemeinsam mit unseren Dachinstitutionen Österreichische Schweinebörse und VÖS über einen hohen Organisations- und Marktanteil verfügen, haben wir die Kraft, für Mehrleistungen bei Zucht, Haltung und Fütterung auch entsprechende Aufschläge bei der Abnehmerseite zu verrechnen und unseren Mitgliedsbetrieben vergüten zu können. Übrigens: Auch wenn derzeit viel über Tierwohl geschrieben und diskutiert wird, die herkömmliche Haltungs- und Produktionsweise wird auch in Zukunft das Fundament der Schweinehaltung bleiben. Und kein konventioneller bzw. traditioneller Schweinebetrieb braucht sich diskriminiert fühlen oder Sorgen um den Absatz seiner Produktion machen. Schweinefleisch wird auch in Zukunft mit ca. 2/3 Marktanteil den Fleischmarkt dominieren und gebraucht werden.Aber aus Imagegründen ist es gut und wichtig, dass wir auch für bestimmte Zielgruppen Sonderprogramme offerieren und damit die Schweinebranche, d. h. alle Schweinebauern weniger im Fokus der Angriffe von Tier- und Umweltschutzorganisationen stehen.

55 % geförderte ASP-Versicherung nutzen

Da sich die Afrikanische Schweinepest leider schier unaufhaltsam in Europa ausweitet, kann niemand ausschließen, dass es eines Tages auch Österreich erwischen wird. Neben den Biosicherheitsmaßnahmen die jeder Betrieb für sich selber erfüllen sollte bzw. muss, besteht bekanntlich auch die Möglichkeit einer Tierseuchenversicherung, mit der man sich gegen Tierverlust bzw. Ertragsausfall versichern lassen kann. Nach vielen Gesprächen mit der Agrarpolitik ist es nun gelungen, eine 55 %ige Prämienförderung seitens Bund und Land zu erzielen. Diese Förderung gilt für bereits abgeschlossene Verträge sowohl bei Hagelversicherung als auch R+V ab 2019 und auch unabhängig von der gewählten Versicherungshöhe. Angesichts dieser erfreulichen Entwicklung empfehlen wir eine entsprechende Versicherung abzuschließen, sofern dies nicht bereits geschehen ist. Bei bestehenden Verträgen nehmen die Versicherungsinstitute direkt mit den Klienten Kontakt auf.

Lüftungs- bzw. Alarmanlagenüberprüfung

Bitte lassen Sie Ihre Alarmanlage bis28. Februarauf Funktionstüchtigkeit überprüfen. Falls kein Überprüfungsnachweis vorliegt, drohen Tierverluste und im Schadensfall 35 % Selbstbehalt.

Tipps, die auch 2019 Ihnen und uns die Geschäftsabwicklung erleichtert

  • Schweine rechtzeitig tätowieren – erspart Probleme mit Schlachthof-Tierärzten
  • Schweine Mo. bzw. Di. anmelden – zur Optimierung der Disposition und Sicherung der Wochenpreisgarantie
  • Lieferscheine leserlich ausfüllen
  • Noch schnelleres Geld durch Schweineabrechnung per E-Mail

Fleisch & Co

Das Fachmagazin für Fleischer, Fleischindustrie und fleischverarbeitende Direktvermarkter bietet Fachinformationen von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zur Vermarktung von Fleisch und Fleischprodukten. Haben Sie interessante Themen für die Branche? Wollen Sie Kooperationspartner werden? Dann melden Sie sich bei uns.

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