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43.625 Stimmen gegen Laborfleisch: Ein starkes Signal aus Kärnten

Petition gegen Laborfleisch: Kärntner Landwirtschaftskammer erzielt starkes Ergebnis

Über 43.000 Menschen sprechen sich gegen die Zulassung von Laborfleisch in Österreich aus. Ein klares Signal an die Politik, das die Anliegen der heimischen Landwirtschaft unterstützt.

Die Kärntner Landwirtschaftskammer (LK) hat einen bemerkenswerten Erfolg erzielt: Ihre Petition mit dem Titel „Laborfleisch? NEIN, DANKE!“ übertrifft die Erwartungen bei weitem und bringt die Stimmen der Bevölkerung klar zum Ausdruck. Am 7. November 2024 wurden die Ergebnisse der Petition präsentiert, die insgesamt 43.625 Unterschriften gegen die Zulassung von Laborfleisch in Österreich sammeln konnte. Ein „starkes Votum“, so LK-Präsident Siegfried Huber, das die Notwendigkeit eines klaren Verbots durch die neue Regierung untermauert.

„Wir hatten uns ursprünglich 25.000 Unterschriften als Ziel gesetzt. Jetzt sind es über 43.000 geworden. Das zeigt eindrucksvoll, dass die Menschen hierzulande kein Laborfleisch auf ihren Tellern haben wollen“, erklärt Huber. Mit diesem beeindruckenden Ergebnis erhofft sich die LK Unterstützung für ihre Ansprüche in den anstehenden Regierungsverhandlungen. Huber und sein Stellvertreter Martin Gruber fordern von der nächsten Bundesregierung, eine deutliche Position gegen Laborfleisch sowohl in Österreich als auch auf europäischer Ebene einzunehmen.

Kritik an Laborfleisch und dessen Herstellungsprozessen

Das Thema Laborfleisch sorgt weiterhin für kontroverse Diskussionen in Österreich. Eine Umfrage der LK Kärnten hat ergeben, dass rund 90 Prozent der Befragten gegen „In-Vitro-Fleisch“ sind. Über 82 Prozent setzen sich sogar für ein Verbot ein. Ein zentraler Kritikpunkt ist die Verwendung von fötalem Kälberserum in der Herstellungsweise vieler Hersteller, was ethische Bedenken aufwirft. Darüber hinaus sehen viele Konsumenten die Herstellung von Laborfleisch als energieintensiv und als Kunstprodukt an, das nicht mit der traditionellen Fleischproduktion vergleichbar ist.

Zweifel äußert auch Ivo Rzegotta vom Good Food Institute Europe, der auf eine Umfrage verweist, die zeigt, dass 63 Prozent der österreichischen Bevölkerung eine Zulassung von Laborfleisch unterstützen. Er betrachtet die Petition der LK als irreführend und kritisiert, dass die Behauptungen der Initiatoren nicht den Fakten standhalten. „Es sind nicht die großen Industrieunternehmen, die diesen Sektor dominieren, sondern zahlreiche kleine Start-ups, die in diesem Bereich aktiv sind“, erklärt Rzegotta.

Die Entscheidung über die Zulassung von Laborfleisch liegt allerdings nicht allein in den Händen der österreichischen Politik. Die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) prüft derzeit einen Antrag auf Zulassung von Laborfleisch, der von einem französischen Unternehmen im September eingereicht wurde. Hier wird deutlich, dass es wichtig ist, dass Österreich sich gemeinsam mit anderen europäischen Staaten gegen die Zulassung von Laborfleisch einsetzt und für die Förderung von echten Lebensmitteln plädiert.

Die Entwicklungen rund um das Thema Laborfleisch werfen Fragen auf, die für die heimische Landwirtschaft von zentraler Bedeutung sind. Die starke Ablehnung der Bevölkerung unterstreicht die Wichtigkeit, das regionale Fleischerhandwerk zu unterstützen, um Qualität, Wertschöpfung im Land und Tierwohl sicherzustellen.

Umfrageergebnisse zur Akzeptanz von Laborfleisch Pro Contra
Bevölkerung gegen Laborfleisch 10% 90%
Bevölkerung für ein Verbot 18% 82%

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