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Fleischereien leisten Beitrag zum Klimaschutz

Wie und warum kleine Betriebe einen großen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.

Klimaschutz durch kleine Fleischereibetriebe

Bewusster Fleischkonsum und dessen Beitrag zur Nachhaltigkeit wird immer mehr zum Zeitgeist und da solle gerade der von kleineren Fleisch-Betrieben geleistete Anteil nicht unterschätzt werden. Das beginnt alleine schon mit dem hier meist üblichen regionalen Ankauf der Tiere. Denn bietet man österreichisches Qualitätsfleisch von Landwirten aus der Umgebung an, unterstützt man kurze Transportwege und vermeidet die Massentierhaltung.

Regionale Schlachtung und Zerlegung hilft dem Tierwohl und spart teure Transportwege. © Unsplash / Kyle Mackie

Schlachtung und Zerlegung

Eine betriebseigene oder regionale Schlachtung in kleineren Schlachthöfen ist für Tierwohl und Fleischqualität gut und fördert selbstredend die Nachhaltigkeit. Und viele Belastungen der Umwelt werden vermieden, wenn die Zerlegung und Wurstherstellung auch im Betrieb vorgenommen werden. Und gerade bei der Wurst – die ja unbedingt frisch verzehrt werden soll – ist eine eigene, handwerkliche und häufigere Herstellung nicht nur gesund, sondern hebt Geschmack und Qualität.

Rat und Tat an der Fleischtheke

Die persönliche Beratung bei der Fleischauswahl und Rat bei der Verarbeitung hilft häufig den ”from nose to tail”-Gedanken – also die Verwertung des gesamten Tieres – neu zu etablieren. So kommen auch Teile des Tieres auf den Tisch, deren Rezepte leider längst vergessen wurden. Denn solche traditionellen Gerichte schmecken gut und schonen die Umwelt und auch das Geldbörserl. Und so ganz nebenbei werden hier und so auch wichtige Arbeitsplätze gesichert.

Die hauseigenen Würste werden in kleinen Fleischereien zweimal in der Woche frisch gemacht. © Unsplash / Tim Hacer

Wildes Fleisch im Angebot

Ganz im Gegensatz zu großen Betrieben gibt es beim Fleischhauer ums Eck auch öfters das saisonale, gesunde und nachhaltige Wildfleisch im Angebot. Da wird eng mit den Jägerschaften der Region zusammengearbeitet. Denn Wildbret – also Fleisch von Tieren, die in freier Wildbahn leben und auch dort erlegt werden – ist ein ausgesprochenes Naturprodukt. Es ist als nachwachsende Ressource regional verfügbar, erleidet keinen Schlachtstress und wurde niemals medikamentös behandelt.

Kein Bedarf an zu viel Plastik

Viel schlauer und umweltschonender als späteres Recyclen ist das vorherige Vermeiden unnötiger Verpackung. In einer Fleischerei mit offener Bedienung bekommt man die Fleischwaren in Umschlagpapier gepackt (bei welchem Papier und Plastikschutz meist getrennt werden können) und minimiert so den Plastikanteil. Ein ganzer Schinken wird zwar auch in Vakuumfolie verpackt, allerdings wird hier weniger Plastik verbraucht als bei Schnittware in der Selbstbedienung. Hinzu kommt, dass man an der Fleischtheke die Portionsgröße genau definieren kann und somit Lebensmittelabfälle vermeidet. Ein Ürigens tun auch die Angebote fertiger Gerichte aus der Mittagstheke, die hier gerne in mitgebrachte, wiederverwendbare Geschirre abgefüllt werden.

Wirtschaftsmodell Familienunternehmen

Wie Studien zeigen, gibt es Familienunternehmen oft länger als andere Konzepte. Kleinere Fleischreibetriebe haben häufig diese Struktur und können auf eine lange und erfolgreiche Firmengeschichte zurückblicken. In den letzten Jahren hatten und haben aber gerade diese Betriebe große Schwierigkeiten. Nachwuchsmangel und Preisdumping von Großunternehmen sind wohl die häufigsten Gründe für Betriebsschließungen. Allerdings mag sich nun – vielleicht bedingt durch die Krise und ein sensibleres Umwelt & Nachhaltigkeitsbewusstsein – „der Wind drehen”. Zu hoffen und zu bemerken ist, dass althergebrachtes Handwerk und die damit verbundene Nachhaltigkeit wieder mehr geschätzt werden und auch junge Leute in den Beruf zurückkehren. Fest steht, den kleinen Fleischhauern mit traditionellem, nachhaltigen Betriebsmodell gebührt heute schon höchste Anerkennung!

Fleisch & Co – die österreichische Fleischerzeitung

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