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EU-Schweinemarkt: Notierungen sinken

Von Deutschland ausgehender Preisdruck wirkt sich auch auf Österreich aus

Nach den deutlichen Preisanstiegen in den vergangenen Wochen beginnt jetzt der europäische Schlachtschweinemarkt zu schwächeln. Der entscheidende Impuls dazu geht von Deutschland aus, wo bereits zu Beginn der vergangenen Woche die Schlachtindustrie begonnen hatte, Druck aufzubauen. Das zuletzt erreichte Preisniveau sei im Wiederverkauf nicht realisierbar, wurde betont. Spanneneinbußen von mehreren Euro je Schlachtschwein waren laut Brancheninsidern die Folge. Die namhaften Abnehmer forderten daher eine deutliche Preiskorrektur nach unten. Da das Angebot an schlachtreifen Schweinen in der BRD zulegte, musste die Erzeugerseite die Forderung nach einem Minus von 8 Cent zur Kenntnis nehmen. Die Notierungen in den angrenzenden Nachbarländern Niederlande, Belgien und Österreich wurden mit in die Tiefe gerissen. Vom Abwärtstrend verschont blieben vorerst die Mäster in Spanien, Frankreich, Italien und Dänemark, wo die Preise seitwärts tendierten.

In Österreich blieb der Schweinemarkt bis zum Bekanntwerden der deutschen Entwicklung sauber aufgeräumt. Mit Fortdauer der Woche ließ die Nachfrage nach Schweinen aber nach, sodass trotz des unterdurchschnittlichen Angebots die angebotenen Partien verhaltener an den Mann zu bringen waren als zuletzt. Der Forderung inländischer Schlachtbetriebe nach weitgehender Anpassung an den deutschen Markt musste demzufolge mit minus 5 Cent weitgehend Rechnung getragen werden. Andernfalls wurde seitens der Abnehmer das Reduzieren der Schlachttage avisiert. Der Mastschweine-Notierungspreis der Schweinebörse reduziert sich somit diese Woche auf 1,85 Euro je kg (Berechnungsbasis: 1,75 Euro).

„Da hierzulande weiterhin mit einem kaum steigenden Angebot zu rechnen ist, kann angenommen werden, dass die von Deutschland ausgehende Druckwelle rasch wieder an Wirkung verlieren wird“, schätzt Johann Schlederer von der Schweinebörse die weitere Marktentwicklung ein. Auch aus Sicht der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) besteht die berechtigte Hoffnung, dass sich der Druck im Wochenverlauf abbaut und der Preis gehalten werden kann. (Red./AIZ)

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