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EU: Knappes Angebot stabilisiert Schweinemarkt

Deutschland setzt Nachbarländer mit Hauspreisen unter Druck

Quer durch die EU werden derzeit signifikant unterdurchschnittliche Schlachtzahlen gemeldet. Folgerichtig zeigen sich die Notierungen stabil bis leicht steigend (Frankreich +0,8 Cent). Im Gegensatz dazu sinkt in Deutschland die Mastschweinenotierung diese Woche – zur Verwunderung nationaler und internationaler Marktbeobachter – um 2 Cent. Deutsche Entscheidungsträger begründen dieses Ergebnis mit der Kombination aus Monatsende, teilweisem Ferienbeginn und schlechter Witterung. Große Schlachtunternehmen kündigen zumindest für den Norden Deutschlands Hauspreise an, was die Erzeugerpreise auch in den Nachbarländern unter Druck setzt.

Österreichische Notierung unverändert
Auch in Österreich dämpfte Regenwetter den Fleischabsatz. Das Angebot für die neue Woche fiel abermals schwach aus, wodurch das Vakuum am Schweinemarkt in die vierte Woche geht. Ein eigentlich marktkonformes Plus wurde seitens der inländischen Abnehmer aufgrund der deutschen Preisentwicklung strikt abgelehnt. Der Mastschweine-Notierungspreis der Schweinebörse bleibt daher diese Woche mit 1,69 Euro je kg (Berechnungsbasis: 1,59 Euro) unverändert.

„Das zuletzt binnen zwei Wochen um 1 kg auf 95 kg gesunkene durchschnittliche Schlachtgewicht zeigt, dass die Schweineknappheit im Inland nicht von spekulativer Zurückhaltung kommt. Damit ist wohl auch weiterhin von zumindest stabilen Verhältnissen auszugehen“, fasst Johann Schlederer von der Österreichischen Schweinebörse die Marktaussichten aus Erzeugersicht zusammen.

EU-Schweinefleischexporte rückläufig
Die EU-Schweinefleischexporte in Drittländer sind nach Angaben der EU-Kommission von Jänner bis April 2013 um 4,1% auf rund 995.000 Tonnen (einschließlich Nebenerzeugnissen und Lebendtiere) geschrumpft. Am stärksten brachen die Lieferungen nach Südkorea ein, die sich auf 31.600 Tonnen etwa halbierten. Spürbar weniger EU-Schweinefleisch konnte mit einem Minus von 10% auch am russischen Markt abgesetzt werden. Die Exporte nach Hongkong gingen um 31% auf knapp 110.000 Tonnen zurück.

Gleichzeitig konnten vermehrt Direktlieferungen nach China durchgeführt werden, mit fast 225.000 Tonnen gingen um 43% mehr Schweinefleisch und Nebenerzeugnisse in das Reich der Mitte. Zuwächse bei den Ausfuhrmengen wurden auch für Japan mit einem Plus von 8% und für die Philippinen mit 35% gemeldet, teilt die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) mit. Bedeutendster Drittlandsexporteur der EU blieb im ersten Jahresdrittel Deutschland mit rund 254.500 Tonnen vor Dänemark (181.950 Tonnen). (Red./AIZ)

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