Fleischkonsum und Ernährungstrends in Österreich
Die Diskussion um fleischfreie Ernährung ist auch in Österreich aktueller denn je. Beweggründe wie Umweltbewusstsein, Tierschutz und gesundheitliche Vorteile treiben den Trend an. Doch eine neue Studie des Imperial College London stellt gängige Annahmen infrage: Vegetarier und Veganer konsumieren mehr ultraverarbeitete Lebensmittel (UPFs) als Menschen, die regelmäßig Fleisch essen.
Ultraverarbeitete Lebensmittel – was steckt dahinter?
Ultraverarbeitete Lebensmittel enthalten häufig Konservierungsmittel, Farbstoffe und Aromen. Sie werden mit negativen Gesundheitsauswirkungen wie Übergewicht, Herzkrankheiten und Krebs in Verbindung gebracht. Dazu zählen auch viele pflanzliche Fleisch- und Milchersatzprodukte, die oft als gesunde Alternativen vermarktet werden. Die Studie ergab, dass der Anteil von UPFs bei Vegetariern und Veganern besonders hoch ist.
Ergebnisse der Studie im Überblick
Forscher analysierten Daten von rund 200.000 Personen:
Höherer UPF-Konsum bei Vegetariern: Vegetarier und Veganer konsumieren signifikant mehr ultraverarbeitete Lebensmittel als Fleischesser.
Kalorien aus UPFs: UPFs machen mehr als 20 % der täglichen Nahrungsaufnahme und 46 % der Energiezufuhr aus.
Fleisch als minimal verarbeitet: Im Vergleich dazu wird Fleisch oft weniger stark verarbeitet und liefert nährstoffreichere Alternativen.
Was bedeutet das für Österreichs Fleischwirtschaft?
Für die österreichische Fleischwirtschaft bieten diese Erkenntnisse neue Perspektiven. Während der Trend zu pflanzlicher Ernährung anhält, könnte die Qualität von Fleisch als natürlicher, minimal verarbeiteter Nahrungsmittel stärker hervorgehoben werden. Besonders Direktvermarkter und handwerkliche Fleischer können mit Transparenz und nachhaltiger Produktion punkten.
Qualität statt Verzicht
Die Studie zeigt, dass nicht allein der Verzicht auf Fleisch zu einer gesünderen Ernährung führt. Entscheidend ist der Verzicht auf ultraverarbeitete Lebensmittel – unabhängig von der Ernährungsweise. Für Österreichs Fleischbranche bedeutet das eine Chance, auf hochwertige, naturbelassene Produkte zu setzen und so das Vertrauen der Konsumenten zu stärken.