
Gegründet und aufgebaut wurde die Kuchler Group vom Unternehmer und Erfinder Fritz Kuchler. Schon mit 23 Jahren wurde Kuchler Generalvertreter eines deutschen Waagen und Aufschnittmaschinen-Herstellers. Daher hatte der Firmengründer seit seiner Jugend intensiven Einblick in die Probleme, die Anwender mit Aufschnittmaschinen tagtäglich haben und hatten, ob beim Fleischerfachgeschäft oder bei der Supermarktfeinkosttheke.
Aus diesen Erfahrungen heraus entstanden zahlreiche Verbesserungsideen und die Vision einer Maschine, die Aufschnitte automatisch ohne Handberührung schneiden kann. Als dann in den späten 60-erJahren die Elektronik aufkam, erkannte Fritz Kuchler das Potenzial zur Verwirklichung seiner Vision. 1971 brachte er die erste elektronisch gesteuerte Aufschnittmaschine der Welt (!) auf den Markt. Sie legte den Grundstein für den Aufbau des modernen Unternehmens mit umfangreicher Entwicklungsabteilung, eigener Produktion in Österreich und dem Vertrieb unter der Marke S.A.M. Übrigens, S.A.M. steht für das Lateinische „Sine Auxilio Manus“ – was übersetzt „ohne Hilfe der Hand“ bedeutet.
Superlativ S.A.M. KUCHLER Electronics GmbH
Seither war und ist der weltweite Erfolg des Klagenfurter Unternehmens nicht mehr auf zuhalten. Ungezählte Patente, insgesamt mehr als 500 (!), meldete S.A.M. Kuchler im Lauf der Jahrzehnte an. Tochterunternehmen in Deutschland und in der Schweiz sind beredtes Zeugnis für die expansive Firmenpolitik, rund 50 Mitarbeiter in Österreich und weitere zehn an den beiden anderen Standorten sor gen für zufriedene Kunden.
Diesen Erfindergeist von Unternehmensgründer Fritz Kuchler verspürt man bei einem Rundgang im Stammhaus in Klagenfurt auf Schritt und Tritt. Vor allem in der Entwicklungsabteilung, in der die kreativen Tüftler des Unternehmens an immer neuen Lösungen im Sinne der Anwender arbeiten. Aber auch im aktuellen Schauraum, in dem das gesamte Leistungsspektrum von S.A.M. Kuchler Electronics mehr als eindrucksvoll unter Beweis gestellt wird.
Die nächste Generation: Valentina und Constantin Kuchler
Schon frühzeitig hatte Fritz Kuchler erkannt, dass die Firmennachfolge eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben eines Unternehmers ist. So trat Sohn Constantin schon 2016 mit 21 Jahren in das Unternehmen ein. Nur zwei Jahre später, 2018 wurde Constantin Kuchler Geschäftsführer und führt das Familienunternehmen seither in nächster Generation fort. „Wir wurden in die Firma geboren, wir haben unserem Vater schon als Kinder während der Autofahrten Geschäftsbriefe vorgelesen, manchmal durften wir auch die Schule schwänzen, um bei wichtigen Terminen dabei zu sein. So hat uns unser Vater frühzeitig an das Unternehmerleben gewöhnt“, erzählt der Firmenchef.
SamPak – Kuchlers aktuellster Innovationscoup
Das Thema „Schneiden und Verpacken“ sorgt heute für den größten Umsatzanteil: Vollautomatische Aufschnitt und Verpackungsstraßen mit Preisauszeichnern, Aufschnitt und Verpackungsroboter für die Bedientheke nach Industrie Standard 4.0, aber auch voll oder halbautomatische sowie manuelle Aufschnittmaschinen in Kombination mit Verpackungsgeräten für SamPaks stellt S.A.M. Kuchler her.
Den vorläufig aktuellsten Innovationscoup landete das Unternehmen mit SamPak®, der Verpackung, die das Aroma und die Schnittfrische der Aufschnitte mehrere Tage lang bewahrt. Hygienisch, ohne Handberührung, in mehreren Lagen. Jede Lage von der anderen getrennt. Die atmungsaktiven Mehrkammern ermöglichen eine Entnahme nach Bedarf. Der Kunde öffnet Portion für Portion. Ungeöffnete Lagen bewahren ihre Frische.
© S.A.M. Kuchler
Neue Verpackungsstraße
Ganz neu ist die MAPAufschnitt und Verpackungsstraße mit der unter Schutzatmosphäre verpackt wird. Damit wird eine lange Haltbarkeit der Packungen gewährt. Auf kleinstem Raum kann die Maschine so für Produktionsstätten im Mittelstand und Handwerk flexibel produzieren. Die Geräte können dort eingesetzt werden, wo Sliceranlagen zu groß, über dimensioniert und unflexibel sind. Aufgrund der kleinen Standfläche benötigt die S.A.M. Aufschnitt und Verpackungsstraße lediglich einen Platzbedarf von etwa zwei Meter und produziert zirka 150 Packungen pro Stunde vollautomatisch. Dabei wird mit einer Maschine geschnitten und verpackt, ganz ohne händisches Dazutun – Sine Auxilio Manus eben.
Kurze Lieferzeiten
Eines der Erfolgsgeheimnisse des Klagenfurter Unternehmens ist der hohe Selbstversorgungsgrad, der in Zeiten gravierender Lieferprobleme und Rohstoffengpässe den Unterschied ausmachen kann. So werden die Bestandteile der Maschinen und Anlagen in Klagenfurt selber gedreht und gefräst und damit in die benötigte Form gebracht, auch die Kabelbäume werden selbst hergestellt. Lediglich die Rohmaterialien müssen zugekauft werden. Das sorgt für kürzere Lieferzeiten und ein kaum zu überbietendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein großes Plus in der heutigen Zeit. In diesem Sinne dürfen wir uns wohl noch auf viele spannende Ideen aus Klagenfurt freuen, die das Einkaufen beleben und dem Verkaufspersonal das Arbeitsleben erleichtern.
Autor: HaRo
Die S.A.M.-Unternehmensgeschichte
1963 Fritz Kuchler übernimmt im Alter von 23 Jahren nach dem Ableben seines Vaters das Unternehmen mit fünf Mitarbeitern. Im selben Jahr wurde er zum jüngsten Bizerba-Generalvertreter für das bestehende Verkaufsgebiet.
1969 Gründung der Entwicklungsabteilung „Electronics Constructions“, für die Realisierung der Vision: Aufschnittmaschine mit automatischer Scheibenablage ohne Handberührung. Die revolutionierende Neuheit des Mikroprozessors ist Grundlage für die Entwicklung. Patentanmeldung der neuen Entwicklung: Mechanisches Ablegesystem mit elektronischer Steuerung. 1970 und 1971 werden Patente für fünf Länder erteilt.
1971 Die erste elektronische Aufschnittmaschine der Welt wird von Kuchler geboren. Erste Präsentation der Weltneuheit „Elektronisch gesteuertes Ablegesystem“. Die Serienfertigung wird in der Montagehalle gestartet.
1979 Neubau des Kuchler-Werks für Produktion und Vertrieb in Klagenfurt mit direkter Fluganbindung. Bis heute werde alle S.A.M. Geräte hier entwickelt und gebaut.
1983 Kuchler wird eigenständig und bringt unter der Marke S.A.M. eine komplette Typenreihe der patentierten System-Aufschnittmaschinen sowie elektronischen Ladenwaagen auf den Markt.
1985 Der Vertrieb von S.A.M. Geräten in Österreich erfolgt erst über Händler, hiervon ausgenommen ist die Belieferung von Großkunden, wie etwa der „Konsum Österreich“. Durch die Firmengründung der Kuchler Electronics GmbH sowie Kuchler Electronics Deutschland GmbH steht dem Direktverkauf in Österreich und Deutschland nichts mehr im Wege.
1986 Präsentation der S.A.M. Geräte auf der Internationalen Fachmesse IFFA in Frankfurt wird zu einem großen Erfolg. Es werden Verträge für die Vertretungen von S.A.M. Geräten mit Händlern aus acht Ländern abgeschlossen, die einen sofortigen Ausbau der Produktion erfordern.
1990 Innovationspreis der Stadt Klagenfurt für die Produktlinie S.A.M. System-Aufschnittmaschinen. Firmengründung von Rent-a-Chalet (Kuchler Group) als Vorläuferin der heutigen S.A.M. Innovations GmbH & Co KG.
2001 Start der ersten Slice-und-Pak-Geräte S.A.M. Handpak und S.A.M. P1. Die Einführung des Patent-Modells S.A.M. P2 und der Markenverpackung SamPak (Multi Frische Pak) 2002 führt zu großen Erfolgen in Deutschland, Tschechien, Niederlande, Belgien und in der Schweiz.
2006 Fertigstellung des Werkneubaues in Klagenfurt am Wörthersee, erweitert auf 4.500 m2 modernster Ausstattung.
2016 Durch die laufenden R&D-Entwicklungen von Fritz Kuchler wurden bis dato mehr als 500 Patente geschaffen. Fritz Kuchlers Sohn Constantin Kuchler steigt ins Unternehmen ein.
2018 Constantin Kuchler wird zum Geschäftsführer bestellt. S.A.M. beliefert die ersten Online-Supermärkte mit Aufschnittsystemen und wird mit dem Innovationpreis des Landes Kärnten ausgezeichnet.
2022 Entwicklung einer Weltneuheit im Bereich Slicing & Packaging: S.A.M. stellt auf der IFFA in Frankfurt erstmalig die Neuentwicklung S.A.M. MAP-Maschine vor. Es ist die erste Aufschnitt- und Verpackungsstraße, die auf kleinstem Raum automatisch mehrlagige MAP-Packungen produziert.