Provisur
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Rostbratwürstel im Test: Diese Supermarkt-Würstel überzeugen – aber einige sind auch durchgefallen

Würstel-Experte Georg Leitenbauer testete mit Der Standard heimische Rostbratwürstel. Fleisch & Co hat die Ergebnisse – und einen klaren Favoriten.

Würstel-Experte Georg Leitenbauer testete mit Der Standard heimische Rostbratwürstel. Fleisch & Co hat die Ergebnisse – und einen klaren Favoriten.
Welche Bratwurst ist die Beste? © Unsplash / Noah Ridge

Rostbratwürstel im Test: Diese Supermarkt-Würstel überzeugen – aber einige sind auch durchgefallen

Grillzeit ist Würstelzeit Wenn in Österreich der Sommer Einzug hält, landen nicht nur Koteletts und Spareribs auf dem Rost, sondern vor allem: Würstel. Ob klassisch oder kreativ, die Auswahl ist riesig. Besonders beliebt sind dabei Rostbratwürstel – eine Spezialität, die unter dem Namen „Nürnberger Rostbratwürste“ sogar europaweit geschützt ist. Doch welche Produkte aus dem Supermarktregal können mit echtem Handwerksgeschmack mithalten? Gemeinsam mit dem Wiener Würstel-Experten Georg Leitenbauer hat die Redaktion von Der Standard acht Rostbratwürstel aus dem österreichischen Handel verkostet – und Fleisch & Co fasst die Ergebnisse für das Fachpublikum zusammen.

Georg Leitenbauer hat „Wurstkultur” und war der Brarwurst-Tester. © Hans Schubert
Georg Leitenbauer hat „Wurstkultur” und war der Brarwurst-Tester. © Hans Schubert

So viel von uns bei Fleisch & Co vorweg: Die besten Alternativen kommen immer noch von Fleischer*innen ums Eck.

Woran erkennt man eine gute Rostbratwurst? Georg Leitenbauer, Betreiber eines Delikatessengeschäfts in der Wiener Neubaugasse, weiß, worauf es ankommt. Er empfiehlt: Je kürzer die Zutatenliste, desto besser. Ein hoher Fleischanteil, möglichst wenig Wasser, und Naturdarm – idealerweise Schafsaitling – seien klare Qualitätsmerkmale. Wasser, das in der Pfanne verdampft, lasse Würstel schrumpfen und mindere den Genuss. Auch beim Grillen hat der Experte Tipps parat: 150 bis 180 Grad sind ideal, Würstel nicht zu eng auflegen – und: „Einschneiden ist bei dünnen Sorten nicht notwendig“, so Leitenbauer. Verkostung im Überblick Die Würstel wurden gebraten, verkostet und bewertet – mit teils überraschenden Ergebnissen:

Bettcher Trimming
Bettcher Trimming

Die Verkostung im Überblick

Marke Anbieter Bewertung Kommentar
Zurück zum Ursprung Hofer 9/10 Cremige Konsistenz, feiner Naturdarm, kein Wasserzusatz – Testsieger.
Berger Billa Plus 8/10 Guter Fleischgeschmack, mild gewürzt, ansprechendes Schnittbild.
HoWe Hofer 7/10 Klassisch „nürnbergerisch“, intensiver Majorangeschmack.
Kupfer Original Nürnberger Rostbratwürste Billa Plus 6/10 Saftig, aber zu fest in der Konsistenz.
Hofstädter Billa 6/10 Solide, aber etwas zu salzig und mit dickem Rand.
Ja! Natürlich (Bio) Billa 5/10 Zu salzig, störender Geruch, fragwürdige Brätstruktur.
Lidl (g.g.A.) Lidl 2/10 Gummiartige Konsistenz, unharmonische Gewürze.
Tann (Original Wernberger) Spar 0/10 Keine Würze, schlechter Biss, optisch unappetitlich.
Die Sieger-Würstl gibt es beim Hofer. © Beigestellt
Die Sieger-Würstl gibt es beim Hofer. © Beigestellt

Was sagen die Tester?

„Das Würstel von Zurück zum Ursprung bleibt prall, der Schafsaitling ist perfekt verarbeitet – man schmeckt Qualität“, urteilt Leitenbauer begeistert über den Testsieger. Auch das Berger-Würstel kommt gut an, ebenso wie das klassische HoWe-Produkt – wenn man den typisch kräftigen Majorangeschmack schätzt. Einen Ausreißer nach unten gab es mit dem Produkt von Tann (Spar): „Kein Geschmack, keine Konsistenz – das ist für mich keine Bratwurst“, so das vernichtende Urteil.

Fazit der Fleisch & Co-Redaktion

Auch wenn einige Produkte aus dem Handel durchaus überzeugen, bleibt für die Redaktion eines klar: Die besten Rostbratwürstel kommen nach wie vor aus dem Fleischerfachgeschäft – mit regionaler Rezeptur, handwerklicher Herstellung und persönlicher Beratung. Denn Geschmack entsteht nicht in der Großproduktion, sondern im Handwerk.

Hinweis: Die komplette Verkostung wurde gemeinsam mit Georg Leitenbauer und der Redaktion von Der Standard durchgeführt.

Quelle: Der Standard, 2025, Redaktion: Kevin Recher