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2D Codes: Mehr Fleisch, weniger Fehler!

Warum sich 2D-Codes für die Fleischindustrie als echter Gamechanger erweisen, zeigt ein jüngstes Praxisbeispiel von METRO Österreich. Mithilfe des GS1 DataMatrix konnte die Fehlerquote an den Kassen um rund 40 % gesenkt werden.

Biiiiep!“, das macht’s im Normalfall mit nahezu hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit, wenn ein Strichcode über die Scannerkassa gezogen wird. Dennoch gibt es von Zeit zu Zeit aber auch ein paar „Spezialfälle“, bei denen es plötzlich nicht funktioniert und die Kassenmitarbeiter die GTIN (Global Trade Item Number – die Nummer unter den Strichen) manuell eingeben müssen. Bei diesen seltenen Fällen handelt es sich häufig um Produkte aus dem Bereich Frische und Ultrafrische wie etwa Fleisch, Obst und Gemüse. Äußere Einflüsse wie Kälte, Feuchtigkeit, unebene Flächen oder Platzmangel werden bei der Lesbarkeit der Produktetike!en hier zur echten Herausforderung.

Sinkende Fehlerquote, mehr Zeit

Genau dieser hat sich METRO Österreich im vergangenen Jahr angenommen. Warum, erklärt Martin Sednik, Senior Department Manager Master Data & Space Management bei METRO: „Kundenzufriedenheit steht für uns an oberster Stelle. Um Wartezeiten an den Kassen zu vermeiden, war es uns ein Anliegen, die Lesbarkeit und Effzienz der Produktetiketten zu verbessern.“ Die Lösung: Die Einführung des 2D-Codes GS1 DataMatrix bei eben jenen sensiblen Produktgruppen aus dem Frische- und Ultrafrischebereich. „Ein echter Gamechanger“, wie Martin Sednik bereits nach kurzer Zeit bestätigen kann.

„Der GS1 DataMatrix speichert im Grunde die gleichen Informationen wie der GS1-128- Strichcode – nur dass er noch viele zusätzliche Vorteile bietet“, erklärt Sednik. Es passen mehr Daten auf weniger Raum, sie können schneller und zuverlässiger gelesen werden. „Schnellere Scanvorgänge optimieren den Checkout-Prozess. Es kommt zu kürzeren Warteschlangen und weniger Einkaufsabbrüchen“, so Sednik.
Die Zahlen sprechen für sich: 40 % weniger Fehler, 98,3 % aller Scans sind nun an der Kasse problemlos und rasch lesbar. „Schon allein wenn das Glattstreichen des Etiketts an der Kasse wegfällt, ist das in Summe gesehen ein wesentlicher zeitlicher Vorteil.“ Als ebenso wesentlichen Vorteil erwähnt Martin Sednik auch noch den Platzbedarf: „Je kleiner das Produkt ist, desto interessanter wird auch ein kleinerer Code. Damit bleibt mehr Platz fürs Marketing, was auch im Interesse des Kunden sein müsste.“

 

Der 2D-Code GS1 DataMatrix sorgt bei METRO Österreich für bessere Lesbarkeit und mehr Transparenz.© Beigestellt
Der 2D-Code GS1 DataMatrix sorgt bei METRO Österreich für bessere Lesbarkeit und mehr Transparenz.© Beigestellt

Die ganze Lieferkette mitdenken

Bis zum ersten Einsatz des GS1 DataMatrix am POS leistete METRO Österreich mit der Unterstützung der Standardisierungsorganisation GS1 Austria jede Menge Vorarbeit. Dabei setzte man auf drei wesentliche Säulen: Lieferanten, Kassenpersonal und Hardware. Der Punkt „Hardware“ stellte sich als relativ problemlos heraus. Tischscanner, Handscanner, MDE-Geräte und mPOS-Kassen wurden schon in den vergangenen Jahren auf den neuesten Stand gebracht.

Die restliche Energie und Arbeitsleistung flossen in die übrigen zwei Punkte: Es galt, die Lieferanten und das Kassenpersonal ins Boot zu holen. Als besonders wesentlich erachtet Sednik hier, „dass die technischen Anforderungen über die ganz Lieferkette hinweg berücksichtigt werden. Es ist fein, wenn es die Kasse am POS lesen kann, aber dazwischen gibt es noch Logistik und Lager. Da haben wir auch schon unsere Erfahrungen, dass die Ware zum Stillstand gekommen ist, weil nur 1D gelesen werden konnte. Man muss daher immer die ganze Kette mitdenken!“ Zum jetzigen Zeitpunkt sind bei METRO rund 40 bis 50 Prozent der Fleischartikel mit GS1 DataMatrix versehen.
Martin Sednik wünscht sich hier künftig „eine noch größere Durchdringung, um auch die restlichen 1,7 Prozent fehlerhaften Transaktionen an den Kassen zu vermeiden. Die 100 % sind zum Greifen nah!“

2D-Codes die Zukunft der Strichcodes?

Egal, ob Konsumenten, Einzelhandel oder Behörden: Das Interesse an Produktinformationen entlang der gesamten Lieferkette steigt. 50 Jahre lang hat sich der klassische EAN-Code bewährt. Jetzt bekommt er Unterstützung. www.gs1.at/2d-codes

GS1 Datamatrix auf Handelseinheiten

Die wichtigsten Informationen zur Auszeichnung von egalisierten und variablen Artikeln mit GS1 DataMatrix im FMCG-Bereich finden Sie in einer zweiseitigen Kurzinformation hier

1D-Code & 2D-Codes im Vergleich

Optisch lassen sich die Codes auf den ersten Blick leicht voneinander unterscheiden. Doch auf den zweiten Blick gibt es einige interessante Unterscheidungsmerkmale:

EAN-13-Strichcode

  • Kann nur eine 13-stellige Nummer z. B. GTIN (Global Trade Item Number) verschlüsseln
  • Von jeder Scannerkasse lesbar
  • Weltweit eindeutig verständlich und interoperabel

GS1 DataMatrix

  • Neben der GS1-Artikelnummer (GTIN) können auch Informationen wie das Verfallsdatum, Chargen- und Seriennummer verschlüsselt werden
  • Robuster und leichter lesbar
  • Benötigt nur ein Drittel des Platzes eines linearen Strichcodes und kann daher auch auf kleinstem Raum direkt aufs Produkt gedruckt werden (z. B. bei medizinischen Produkten)

Das kleine Barcode 1×1

Um es den Lieferanten leichter zu machen, entwarf METRO gemeinsam mit GS1 Austria „Das kleine Barcode-1×1 mit GS1“ einen Leitfaden für Lieferanten zur Produktauszeichnung und Strichcodequalität.

 

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