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Landwirtschaft & Umwelt

Versteckte Käfighaltung in österreichischen Lebensmitteln: Der Eierkonsum anlässlich des Welteitages

Der Verein "Land schafft Leben" enthüllt, dass trotz eines Verbots von Käfighaltung für Hühner in Österreich, viele verarbeitete Lebensmittel Eier aus Käfighaltung enthalten. Während der österreichische Eierkonsum pro Kopf bei 248 Eiern pro Jahr liegt, landen viele importierte Käfigeier in Produkten wie Nudeln und Kuchen. Dieser Mangel an Transparenz veranlasst den Verein, auf die Bedeutung bewusster Kaufentscheidungen hinzuweisen.

Hühner dürfen in Österreich nicht in Käfigen gehalten werden, dennoch landen Eier aus Käfighaltung in Form verarbeiteter Produkte auf unseren Tellern. Beim heimischen Frischei wird weniger zu Freiland- und Biohaltung gegriffen. Anlässlich des Welteitages am 13. Oktober gibt der Verein Land schafft Leben einen Status Quo zum Eierkonsum.

Verborgene Käfighaltung: Der Eierkonsum der Österreicher

Pro Kopf und Jahr werden hierzulande 248 Eier gegessen. Kommen diese aus österreichischer Produktion, dann stammen sie von Legehennen, die entweder in Boden-, Freiland- oder biologischer Haltung leben. Kauft man ein frisches Ei, dann kann man sich dessen sicher sein, denn der österreichische Lebensmittelhandel hat sich bereits vor Jahren mit der Branche darauf geeinigt, ausschließlich österreichische Frischeier zu listen.

Der Einfluss von Konsumentenentscheidungen auf die Lebensmittelherkunft

Anders verhält es sich bei verarbeiteten Eiern, zum Beispiel in Nudeln, Kuchen, Mayonnaise oder Fertiggerichten. Bei diesen handelt es sich nämlich großteils um importierte Eier, die nicht selten aus Käfighaltung kommen – einer Haltungsform, die in Österreich verboten ist. Für Hannes Royer, Gründer des Vereins Land schafft Leben, müsse hier unbedingt mehr Transparenz geschaffen werden:

„Wir wollen in Österreich schlichtweg keine Hühner mehr in Käfigen halten, deshalb haben wir diese Art der Haltung verboten. Trotzdem holen wir uns Käfighaltung auf unsere Teller, indem wir jedes Jahr zig Millionen Käfigeier importieren und in Form verarbeiteter Produkte kaufen. Das Schlimme daran: Wir wissen es nicht einmal, denn auf verarbeiteten Lebensmitteln muss weder angegeben werden, wo die Zutaten herkommen, noch, aus welcher Haltungsform sie stammen. Man kann sich aber ziemlich sicher sein: Wer österreichische Eier in seinen Produkten verwendet, schreibt das auch auf die Verpackung. Bleibt die Herkunft unbekannt, ist es wahrscheinlich, dass sich in dem Produkt ein Ei aus Käfighaltung versteckt.“

Herausforderungen bei der Lebensmittelproduktion in Bezug auf Hühnerhaltung

Während in Österreich jegliche Art der Käfighaltung seit 2020 verboten ist, leben etwa 90 Prozent der weltweit gehaltenen Legehennen in Käfigen. In der EU ist die konventionelle Käfighaltung zwar verboten, sogenannte ausgestaltete Käfige sind jedoch erlaubt. Rund 40 Prozent der Legehennen in der EU werden noch in solchen Käfigen gehalten.

Die Verbraucher und die Wichtigkeit der Eierherkunft

In Österreich finden wir diese Käfigeier in verarbeiteten Produkten, die in Hinblick auf unseren Eier-Konsum eine bedeutende Rolle spielen: Rund die Hälfte der 248 Eier, die in Österreich jährlich pro Kopf gegessen werden, landen in Form verarbeiteter Produkte auf unseren Tellern. Insgesamt wurden im Jahr 2022 581 Millionen Eier nach Österreich importiert, das sind rund 1,6 Millionen Eier pro Tag.

Ei Österreich (© Land schafft Leben)

Käfigeier und die Auswirkungen auf die Lebensmittelindustrie

Der Hauptgrund dafür, dass Produzentinnen und Produzentinnen für die Verarbeitung gerne Eier aus anderen Ländern beziehen, liegt vor allem im Preis. Wenn Abstriche bei den Haltungsbedingungen gemacht werden, kann deutlich günstiger produziert werden, und so wird das in der Lebensmittelindustrie gerne verwendete Eipulver und Flüssigei kaum aus österreichischen Eiern gewonnen.

Der Preis spielt inflationsbedingt jedoch auch beim heimischen Frischei eine große Rolle und führte in den vergangenen Monaten zu einem klaren Konsumtrend weg von Eiern aus biologischer und Freiland- hin zu solcher aus Bodenhaltung. Hannes Royer sagt dazu:

„Gäbe es in Österreich noch Frischeier aus Käfighaltung, würden wir derzeit wahrscheinlich sogar dazu greifen, um Geld zu sparen. Mir ist bewusst, dass die finanzielle Lage gerade für viele Menschen schwierig ist. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass wir deshalb nicht sofort alle unsere Prinzipien über Bord werfen – denn damit tun wir uns nicht nur selbst keinen Gefallen, sondern gefährden auch die hohen Standards unserer Tierhaltung, die wir uns während der vergangenen Jahre erarbeitet haben. Und das wäre auch aus gesellschaftlicher Sicht ein extremer Rückschritt.“

 

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