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Penny bringt tschechisches Fleisch: Ein Schlag für heimische Bauern?

Penny bietet tschechisches Billigfleisch zu Weihnachten an, während heimische Produzenten um Fairness kämpfen.

Aktionspreise für tschechisches Rind- und Schweinefleisch in den Regalen von Penny sorgen für großen Unmut unter heimischen Fleischproduzenten. Die Diskontkette, die zum Rewe-Konzern gehört und mehr als 300 Filialen in Österreich betreibt, hat in der aktuell umsatzstarken Vorweihnachtszeit Billigfleisch aus Tschechien im Angebot, während österreichische Produkte, selbst mit Rabatt, stets teurer bleiben.

Der Verein Wirtschaften am Land, der sich für agrarische Belange starkmacht, hat mittlerweile zahlreiche Beschwerden von Konsumenten aufgenommen. Während österreichisches Rindsfaschiertes der Eigenmarke „Ich bin Österreich“ neben der günstigeren tschechischen Ware zu finden ist, zeigt sich der Preisunterschied gravierend: Das heimische Produkt kostet knapp einen Euro mehr als das importierte Pendant, was viele Käufer als unfair empfinden.

Offener Brief und Forderungen nach Fairness

„Es ist unverständlich, dass ein großer Handelsakteur wie Penny mit massiven Preisnachlässen ausländisches Rindfleisch ins Regal holt, während heimische Bauernfamilien sich mit steigenden Kosten und sinkenden Einkommen auseinandersetzen müssen“, äußerte sich Robert Pichler, der Obmann des Vereins Wirtschaften am Land, verärgert. In einem offenen Brief fordert er von Penny ein stärkeres Bekenntnis zu österreichischer Ware. Pichler sagt: „Hundert Prozent Österreich muss im gesamten Fleischsortiment abgebildet sein und darf sich nicht nur auf das plakative Aushängeschild der eigenen Marke beschränken.“ Der Verein fragt sich zudem, ob Penny langfristig plant, verstärkt Importfleisch in sein Sortiment aufzunehmen.

Penny verteidigt seine Strategie

Die BauernZeitung hat sich über die Vorwürfe an Penny gewandt. Das Unternehmen gesteht ein, dass momentan auch Fleisch aus anderen EU-Ländern im Kühlbereich liegt, sieht dies jedoch nicht als Problem an. Laut Penny handelt es sich dabei um „eine Ergänzung zum ausschließlich aus Österreich stammenden Eigenmarken- und Frischfleischangebot“. Konkrete Zahlen über den Anteil der Importware am Gesamtangebot wurden von Penny jedoch nicht bekannt gegeben.

Ein Fehlverhalten wird von den Penny-Managern ebenfalls nicht erkannt. „Wir möchten auch in Zeiten der Teuerung ein attraktives Sortiment bieten“, lautet die Erklärung. Zudem wird betont, dass auch die ausländischen Produkte „hohe Qualitätsstandards“ erfüllen.

Die Diskussion über Preisgestaltung und Qualität im Fleischbereich wird in den kommenden Wochen sicherlich weiter an Brisanz gewinnen. Es bleibt abzuwarten, wie Penny auf die Forderungen des Vereins reagieren wird und ob die Verbraucher weiterhin bereit sind, für österreichische Produkte mehr zu bezahlen.

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