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Organisation des Wiener Tierschutzvereins „Tierschutz Austria” kritisiert mangelndes Tierwohl bei Billigfleisch-Produkten

Tierschutz Austria fordert anlässlich des Welttierschutztages mehr Tierwohl bei Billigfleisch-Eigenmarken der Supermärkte.

Am Welttierschutztag am 4. Oktober 2024 veröffentlichte Tierschutz Austria schockierende Mängel bei Billigfleisch aus den Supermärkten! Laut der Tierschutzorganisation sind die Eigenmarken aller großer Handelsketten eine Katastrophe für das Tierwohl. Die Experten fordern ein sofortiges Umdenken!

Der Einkaufstest hat es ans Licht gebracht: Mehr als die Hälfte des in Österreich untersuchten Billigfleischs trägt kein unabhängiges Gütesiegel! Wo bleibt denn da die Kontrolle? An über 20 Standorten in Wien, Niederösterreich und Burgenland fand man nicht ein einziges Produkt mit einem wirklich verlässlichen Siegel! Martin Aschauer, der Sprecher von Tierschutz Austria, äußert sich dazu empört: „Tierschutz und Eigenmarken schließen sich für Supermarktketten offenbar aus.“

Alarmierende Ergebnisse bei verarbeiteten Fleischwaren

Besonders alarmierend sind die Ergebnisse bei verarbeitetem Fleisch. In vier von fünf Fällen sind die beliebten Billig-Eigenmarken, wie Faschiertes und Würste, ganz ohne jegliches Gütesiegel! Das bedeutet Gefahr für die Tiere und sogar auch für die Moral und Gesundheit der Verbraucher:innen! Jede zweite Probe im verpackten Fleisch trägt kein AMA-Gütesiegel oder vergleichbare Tierwohlsiegel. Diese Siegel wiederum sind entscheidend, da sie für eine unabhängige Kontrollen stehen. So und zur Zeit steht das Tierwohl auf der Kippe – und das sowohl für die Tiere der heimischen Landwirtschaft als auch für jene aus dem Ausland!

Aschauer warnt eindringlich: „Ohne ein ausreichend kontrolliertes Gütesiegel leidet der Tierschutz erheblich. Bei Produkten mit AMA-Siegel finden im Schnitt drei- bis fünfmal so viele Kontrollen statt.“ Dabei steigt der Druck in den Ställen, die Tiere immer mehr zu „überlagern“! Das ist leider ein unhaltbarer Zustand!

Martin Aschauer: „Tierschutz und Eigenmarken schließen sich für Supermarktketten offenbar aus.“
© Tierschutz Austria

Die Forderung nach mehr Verantwortung

Tierschutz Austria schlägt den handelsketten vor, unbedingt tierfreundlichere und geprüfte Produkte in die Eigenmarken aufzunehmen. Auch wenn der Gewinn dann ein wenig geringer ausfällt.

Würde das aber genügen? Auf jeden Fall müssen unabhängige Gütesiegel in das gesamte Sortiment integriert werden, damit die Verbraucher:innen Sicherheit über die Herkunft und Haltung der Tiere haben. Für  Aschauer steht fest: „Es darf einfach nicht sein, dass wegen Preisvorteilen die Tiere und die Transparenz auf der Strecke bleiben.“

Eine Botschaft, die wahrscheinlich die Supermärkte nicht zum Nachdenken bringen wird, doch die Verbraucher sollten dafür unbedingt baldigst umdenken. Beim Fleischfachgeschäft und Fleischhandwerker bekommt man beste Fleisch- und Wurstwaren und man kann obendrein noch sicher sein, dass die Tiere unter allen Aspekten des Tierwohls gehalten und bestens verarbeitet wurden – denn beim Fleischer steht das Gütesiegel, in den Personen des Meisters und seiner Crew gleich hinter der Fleischtheke! 

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