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Zweifelhafter Trend in der globalen Schweinehaltung

Österreich liegt mit einem Anteil von nur 3% (2.786.0000 Stk.) auf einem der hintersten Ränge der weltweiten Schweineproduktion. Doch in anderen Ländern sind Megabetriebe auf dem Vormarsch.

Schweinhaltung in Österreich

Österreich liegt mit einem Anteil von nur 3% (2.786.0000 Stk.) auf einem der hintersten Ränge der weltweiten Schweineproduktion. Auf Bundesländer gerechnet werden davon 40 % der Schweine in Oberösterreich gehalten, rund 28 % in Niederösterreich und 26 % in der Steiermark. 2021 gab es in Österreich noch insgesamt 19.638 Schweinebauern. Während sich ihre Anzahl allerdings seit dem EU-Beitritt 1995 deutlich reduziert hat, ist die Zahl der durchschnittlich pro Betrieb gehaltenen Schweine auf 142 Tiere angestiegen. Der Bio-Anteil bei den Schweinen wächst zwar kontinuierlich an, befindet sich aber weiterhin mit rund 3 % auf einem doch noch niedrigem Niveau. Im Durchschnitt werden hierzulande 58,9 kg Fleisch pro Kopf und Jahr verzehrt, den größten Anteil (34,2,kg) macht nach wie vor dabei Schweinefleisch aus.

© Land schafft Leben / Statistik Austria

Österreichische Schweine aus dem Familienbetrieb

Österreichs Schweinebranche ist allerdings im weltweiten Vergleich recht traditionell und kleinstrukturiert. Die heimischen Schweinebauern sind oft Familienbetriebe. Den Großteil des Futters bauen die Bauern selbst an. Die Zuchtarbeit wird in Österreich gemacht, in der modernen Landwirtschaft eine Besonderheit. Die heimische Schweinebranche kann noch selbst mitentscheiden, welchen Zuchtzielen sie welche Priorität gibt. Der überwiegende Teil der in Österreich gemästeten und geschlachteten Schweine wird auf heimischen Bauernhöfen geboren.

Megabetriebe auf dem Vormarsch

Was bei uns noch recht moderat abläuft, zeigt anderswo bereits bedenkliche Szenarien. Die Zahl der Megaproduzenten in der weltweiten Haltung ist im vergangenen Jahr von 40 auf 50 angestiegen. Vor allem in China gab es weitere Neuzugänge. Fleisch & Co berichtete über den Wolkenkratzer-Stall. Das weltgrößte Unternehmen zählt inzwischen mehr Sauen als Deutschland insgesamt, berichtet Agr Eruope. Der größte Player ist die chinesische Muyuan Foodstuff Company mit 2,82 Millionen Sauen. Platz zwei belegt ebenfalls ein chinesische Unternehmen: die Wens-Gruppe besitzt zur Zeit 1,40 Millionen Sauen und erhöhte in diesem Jahr den Bestand um 300.000 Tiere.

Nicht nur China hat gigantische Betriebe

Insgesamt dominierten klar die Unternehmen aus China die Rangliste; sie waren insgesamt 24 Mal in den Top 50 vertreten. Wer allerdings noch so gigantische Haltungen betreibt, verwundert keineswegs. Das US-Unternehmen Smithfield, ein Tochterunternehmen der chinesischen WH-Group, belegte mit 1,23 Millionen Tieren Rang drei. Dahinter folgten die USA mit unverändert zwölf Mega-Unternehmen. Weitere vier stammten aus Brasilien, drei aus Russland.

Sogar Spanien mischt bei den Mega-Ställen mit

Auch drei spanische Sauenhalter kommen inzwischen im bedenklichen Ranking vor. Die Vall Company mit 260.000 Sauen, die durch eine Bestandsaufstockung von 50.000 Tieren von Platz 22 auf Rang 19 vorrückte ist der größte von ihnen.

Wird dabei das Tierwohl gewahrt?

Wie man auch immer zu den weltweiten Megaställen stehen mag – die Frage des Tierwohls in so einer Einrichtung lässt sich nicht verleugnen. Die eingesetzten Technik und das menschlichen Engagements für die Tiere wird entscheiden ob Tierwohl, Ethik und Moral und Arbeitswirtschaft überhaout so zusammenpassen können.

Fleisch & Co – die österreichische Fleischerzeitung

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