Vor über zehn Jahren war die vegane Ernährungsweise noch eine Nische, die damals von nicht einmal fünf Prozent der Österreicher:innen gelebt wurde. Dass sich daraus ein globaler Trend entwickeln würde, dachten nur wenige. Einer, der sich aber schon damals mutig über den Tellerrand der Branche blickte traute, war Markus Dormayer, Fleischermeister aus dem niederösterreichischen Langenzersdorf.
Das Rezept war ein Geschenk
Bei einem seiner zahlreichen Praktika in England bekam er von „Mr. Black Pudding“ Andrew Holt als Dank eine Rezept-Idee für eine vegane Blutwurst. Erst wusste der junge Fleischergeselle Dormayer nichts damit anzufangen, doch es ließ ihn nicht los: „Ich habe durch meinen Vater gelernt, aus Fleisch die besten Würste der Welt zu zaubern, warum sollte ich das nicht auch mit Pflanzen hinbekommen?” Gesagt, getan – und Markus begann an dem Rezept zu tüfteln. Es sollte noch einge Zeit dauern, doch dann war die echt vegane Blutwurst geboren…
Der steinige Weg zum Hit
Sowohl von der Vegan-Community als auch bei den Fleischer-Kollegen ernteten die Blutwurst und ihre Produzenten anfangs eher Häme – und schrieb bis etwa 2018 auch „rote Zahlen“. Doch ein paar Rezept-Anpassungen und einem Achtungserfolg bei der französischen Blutwurst-WM später, ist das Produkt heute zu einem der viel gerühmten Erfolgsprodukte von Dormayer geworden und wird auch von hochkarätigen Restaurants und Heurigen angeboten. Denn auch Veganer wollen immer mehr „echte“ Produkte genießen – und dafür braucht es erfahrene und innovative Fleischer- und Lebensmittelhandwerker:innen.