In Dänemark kam es zu einem Preisrückgang von 2,7 Cent. Die entscheidende Rolle für die europäische Markttendenz spielt wieder einmal die deutsche Leitnotierung, die infolge des Drucks der Schlachtunternehmen um 3 Cent nachgab, wie die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) mitteilt. Das im Jänner alljährlich stockende Exportgeschäft – speziell Richtung Russland – und vereinzelt stehen gebliebene Restbestände von den Feiertagswochen sorgen quer durch die EU für Preisdruck.
In Österreich verlief der Schweinemarkt vergangene Woche regional unterschiedlich. Während im Südwesten keine Partie stehen blieb – der Wintertourismus hinterlässt hier seine Spuren – lief der Absatz ostwärts zäher. In Summe war der Überhang an Schlachttieren jedoch überschaubar, berichtet die Schweinebörse. Im Fleischhandel kursieren deutsche Dumpingangebote, was zunehmend kritisiert wird. Im Hinblick auf den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Schlachtbetriebe im internationalen Fleischgeschäft wurde mit einem Minus von 2 Cent der Forderung der Abnehmer zu zwei Dritteln entsprochen. Der Mastschweine-Notierungspreis sinkt somit auf EUR 1,60 (Berechnungsbasis: EUR 1,50) je kg.
Die Markttendenz in den kommenden Wochen ist derzeit nicht leicht einschätzbar. „Die zurzeit etwas schwierige, auch als „Jännerloch “ bekannte Phase wird hierzulande üblicherweise nach dem 20.01. von einer Trendwende abgelöst „, betont Johann Schlederer von der Österreichischen Schweinebörse. In Deutschland erschweren laut ISN die anhaltend großen Stückzahlen das Einpendeln des Marktgleichgewichts. Das Fleischgeschäft sei nach Angaben der Schlachtunternehmen nicht befriedigend und dem Export fehle es nach wie vor an Impulsen. Die weitere Preisentwicklung sei daher unsicher, wird betont.
USA erhöhen Prognose für Schweinefleischerzeugung
Das amerikanische Agrarministerium USDA hat in seinem jüngsten Monatsbericht die Prognose für die Schweinefleischproduktion 2013 in den USA im Vergleich zur Dezember-Schätzung um 2,2% erhöht. Zugleich sei die Erwartung für die Schweinepreise um rund 3% gesenkt worden, teilte das Ministerium laut Dow Jones News mit. Die höhere Erzeugung begründete das USDA damit, dass die Mäster 2013 ihre Bestände in gleichem Maße wie im Jahr 2012 vergrößern wollen. Zudem solle das Schlachtgewicht etwas höher sein als im Vorjahr. Das gestiegene Angebot infolge der gesteigerten Produktion soll sich auch im Exportgeschäft niederschlagen: Die Prognose für die US-Schweinefleischausfuhren 2013 wurde um 0,7% angehoben. Nach Angaben der U.S. Meat Export Federation wird rund ein Viertel des in den Vereinigten Staaten produzierten Schweinefleisches ins Ausland geliefert. (Red./AIZ)

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