Die Wentus Kunststoff GmbH hat über 50 Jahre Erfahrung in der Kunststoffherstellung. Das Unternehmen ist in der Verpackungsbranche unter anderem bekannt für seine exzellenten Skinfolien.
Fleisch & Co traf Geschäftsführer Christof Renz zum Interview über Verpackungstrends und Nachhaltigkeit.
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ToggleSind Kunden in diesen besonderen Zeiten aufgeschlossen für Neuheiten?
Christof Renz: „Ich bin seit November 2019 bei Wentus an Bord. Das Unternehmen wurde in jüngster Zeit mit vielen Veränderungen konfrontiert. In den vergangenen acht Monaten haben wir ein neues Managementteam installiert, das sich aus neuen Köpfen und langjährigen Wentus-Mitarbeitern zusammensetzt und das Unternehmen in die Zukunft führen wird.“
Christof Renz: „Der Ursprung von Wentus liegt in der Blumentrichter-Verpackung, mit der das Unternehmen startete. Als ,historisches‘ Produkt haben wir unsere Biobeutel, das sind kompostierbare Abfallbeutel, im Sortiment. Andere Folienprodukte kamen im Laufe der Zeit dazu. So produzieren wir seit vielen Jahren Verpackungen für die Hygieneindustrie, Cerealien- und Müsliverpackungen sowie Säcke für Aromen und Gewürze. Ein relativ junger und wachsender Bereich sind unsere Skinfolien.“
Christof Renz: „Beim FlatSkin-Verfahren wird das Packgut mit unserer hochtransparenten Skin-Barrierefolie direkt auf einen besonders flachen Karton-Produktträger geskinnt, der mit einer polymeren Schutzschicht kaschiert ist. Nach der Produktentnahme lässt sich die dünne Kunststoff beschichtung vom Kartonträger abziehen und separat entsorgen. Auf diese Weise vereint die FlatSkin-Verpackung eine attraktive Produktpräsentation mit verlängerter Haltbarkeit des Produkts und einem besonders nachhaltigeren Materialeinsatz durch den hohen Kartonanteil und die Trennbarkeit.“
Christof Renz: „Der Umweltgedanke ist in unserem Unternehmen seit 1992, als wir die kompostierbaren Folien eingeführt haben, fest verankert. Wir sind nach der Umweltmanagementnorm ISO 14001 und der Energiemanagementnorm 50001 zertifiziert, setzen Energieeinsparungen z. B. durch die Umstellung auf LED-Beleuchtung um und schaffen Hybridfahrzeuge an. Wentus besitzt zudem eine Regranulieranlage und regranuliert selbst. Wir verschicken aber auch Materialien zur Wiederaufbereitung. Dafür haben wir kürzlich in eine Ballenpresse investiert, sodass sich jetzt ein LKW mit 16 Tonnen Material anstatt nur mit vier Tonnen beladen lässt.
Leider wird in der Diskussion um die Nachhaltigkeit sehr vereinfacht die Aussage ,Plastik ist schlecht, Papier ist gut‘ plakatiert. Ich wünsche mir hier mehr Seriosität und Vernunft. Eine Verpackung hat die Aufgabe, ein Produkt zu schützen. Nicht überall lässt sich Kunststoff durch Papier ersetzen. Aus unserer Sicht haben Produktschutz und -haltbarkeit die höchste Priorität.“
Christof Renz: „Bei Wentus ist es üblich, mit der Produktentwicklung die Neueinführungen beim Kunden vor Ort ganz eng zu begleiten. Hier haben wir seit Februar etwa vier Monate verloren. Ich bin aber optimistisch, dass viele Unternehmen jetzt wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen und sich die Chance zum Testen neuer, vielversprechender Produkte bietet.“
Stichwort „ruhigeres Fahrwasser“: Auch bei Wentus gab es in jüngster Zeit einige Umbrüche …?
Welches Spektrum deckt ihr Portfolio ab?
Eine echte Innovation ist FlatSkin. Was ist das Besondere daran?
Wie engagiert sich Wentus darüber hinaus im Bereich Nachhaltigkeit?