
Fleisch ist eines der sensibelsten Lebensmittel – und das AMA-Gütesiegel setzt hier besonders hohe Standards. Vom Stall über den Schlachthof bis zum Verkauf wird jeder Schritt dokumentiert und streng kontrolliert. Damit übertrifft das rot-weiß-rote Gütesiegel die gesetzlichen Vorgaben deutlich und bietet Konsumentinnen und Konsumenten verlässliche Orientierung beim Einkauf.
Das Kontrollsystem basiert auf drei Stufen:
- Jährliche Eigenkontrollen der Betriebe mit AMA-Checklisten,
- externe Betriebskontrollen durch geschulte Prüfer:innen vor Ort sowie
- stichprobenartige Überkontrollen, bei denen auch die Kontrollstellen selbst evaluiert werden.
Fleischqualität beginnt am Bauernhof
Nur gesunde, artgerecht gehaltene und ausgewogen gefütterte Tiere liefern AMA-Gütesiegel-Fleisch. Die Landwirte dokumentieren Tierbewegungen, Fütterung (mit zertifiziertem, entwaldungsfreiem Futter), Hygienemaßnahmen und Arzneimittelverwendung. Kälber müssen innerhalb von sieben Tagen gekennzeichnet und in der Rinderdatenbank registriert werden – das gewährleistet Rückverfolgbarkeit ab der Geburt.
Die Rolle der Tierärzt:innen
Betreuungstierärzt:innen kontrollieren regelmäßig den Gesundheitszustand der Tiere. Müssen Arzneimittel verabreicht werden, gilt im AMA-Gütesiegelprogramm eine doppelt so lange Wartezeit wie gesetzlich vorgeschrieben. Zudem entnehmen Prüfer im Rahmen der AMA-Kontrolle regelmäßig Proben von Kot, Urin und Futter zur Rückstandsanalyse im Labor.
Hygiene und Technik im Schlachtbetrieb
Nur Schlacht- und Zerlegebetriebe mit höchsten Hygienestandards werden ins Gütesiegelprogramm aufgenommen. Ein amtlicher Tierarzt überwacht jede Schlachtung. Ohrmarken und Begleitdokumente werden geprüft, und nur Fleisch mit exakt definierter Fleisch- und Fettklasse und optimalem pH-Wert darf das AMA-Gütesiegel tragen. Die Reifung von Rindfleisch beträgt mindestens neun Tage – das sorgt für Zartheit und Geschmack.
Transparenz im Lebensmittelhandel
Auch in Supermärkten unterliegt AMA-Gütesiegel-Fleisch genauen Vorgaben: klare Kennzeichnung, getrennte Warenströme und die Einhaltung der Kühlkette (max. +4 °C) werden regelmäßig kontrolliert. Verkaufsmengen müssen mit den Lager- und Anlieferdaten übereinstimmen – für eine lückenlose Rückverfolgbarkeit bis zur Theke.
Starkes Jahr 2024 – und neue Maßstäbe beim Tierwohl
Mit über 30.000 AMA-Kontrollen war 2024 ein Rekordjahr. Die Einführung des AMA-Gütesiegels „Tierhaltung plus“ bei Milchviehbetrieben setzte neue Standards: palmölfreies Futter, mehr Bewegung, Tiergesundheitsdienst und häufigere Kontrollen. Auch für Fleisch bleibt der Anspruch hoch – AMA-Gütesiegel-Rindfleisch ist in allen Bereichen kontrolliert und dokumentiert.
Bewusst konsumieren, regional genießen
Die neue AMA-Kampagne „Endlich wieder Grillen“ verbindet Genuss, Qualität und Verantwortung. Fleisch wird nicht inszeniert, sondern als bewusstes Lebensmittel gezeigt – Teil eines gemeinschaftlichen Moments mit Freunden. Zugleich investiert AMA-Marketing in Bildungsformate: SPAR-Lehrlinge besuchten AMA-zertifizierte Höfe und lernten, wie Qualität entsteht. Diese Aufklärung soll weiter ausgebaut werden.
Zukunftsausblick
Ab 2026 kennzeichnet das AMA-Gütesiegel erstmals auch pflanzliche Drinks – etwa Hafer-, Soja- oder Dinkeldrinks mit Rohstoffen aus Österreich. Damit wird die Qualitätsgemeinschaft um ein weiteres Segment ergänzt – doch im Bereich Fleisch bleibt das AMA-Gütesiegel das Maß der Dinge für kontrollierte Herkunft, Rückverfolgbarkeit und Vertrauen.