Im Vergleich zum deutschen Durchschnitts-Ei führt der Teichweiden-Futtermix neben anderen Faktoren wie geringeren Stallemissionen zu einer beeindruckenden CO2-Reduktion um rund die Hälfte! „Nach dem Vorbild des Geflügelhofs Teichweiden können deutschlandweit circa 1,3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermieden werden. Das entspricht den Emissionen der Gesamtbevölkerung von Jena“, so Susanne Fromwald, Senior Advisor des Vereins Donau Soja.
Minus 49% CO2-Ausstoß
Von der Umstellung der Fütterung auf Donau Soja profitieren nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch LandwirtInnen und VerbraucherInnen in Thüringen. Im Vergleich zum deutschen Durchschnitts-Ei mit 2,9 kg CO2 pro kg Ei vermeiden die Teichweidener Eier 1,4 kg CO2 pro kg Ei – eine Reduktion um beeindruckende 49%. Der Donau Soja-Standard verbietet eine Umwandlung wertvoller Wald- oder Grünflächen in Ackerland, Entwaldung und Abholzung sind also ausgeschlossen.
Allein in Brasilien wurden zwischen 2000 und 2016 5,3 Millionen Hektar Naturflächen im Amazonas und in den Cerrado-Savannen für den Sojaanbau zerstört. Das entspricht einem Drittel der gesamten Ackerfläche Deutschlands oder mehr als der achtfachen Ackerfläche Thüringens.
„Unsere Verantwortung für eine klima- und umweltverträgliche sowie sozial gerechte Landwirtschaft endet nicht an den Grenzen Thüringens, Deutschlands oder der EU. Der großflächige Anbau von gentechnisch verändertem Soja für den Export nach Europa führt insbesondere in Südamerika zu erheblichen Umwelt- und Sozialkonflikten. Deshalb spricht sich die Thüringer Landesregierung bisher auf Bundes- und EU-Ebene gegen das geplante Freihandelsabkommen der EU mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten aus.
Neben dem stärkeren Anbau von heimischen Eiweißpflanzen unterstützen wir Initiativen, die ökologisch und sozial verantwortliche Lieferketten im Agrarbereich etablieren. Ich begrüße es sehr, dass ein Thüringer Agrarbetrieb hier eine Vorreiterrolle einnimmt“, so Thüringens Agrarministerin Susanna Karawanskij.
Erfolg mit Soja aus dem Donauraum
„Wir alle stehen vor der Herausforderung, unseren CO2-Fußabdruck massiv zu verkleinern“, sagt Annerose Blöttner, Geschäftsführerin des Geflügelhofs Teichweiden. „Die Politik hat sich auf das ‚2-Grad-Ziel‘ geeinigt. Es lag also nahe, dass wir den Fußabdruck für unsere Legehennenhaltung und Eierproduktion ermittelt haben wollten. Seit sieben Jahren setzen wir in unserem Legehennenfutter gentechnisch unverändertes Soja aus europäischem Anbau ein. Dafür sind wir oft von BerufskollegInnen belächelt worden, da europäisches Soja teurer als Überseesoja ist.
Jetzt sind auch die VerbraucherInnen sensibilisiert und finden die Verwendung von europäischem Soja beispielhaft“, ist Blöttner überzeugt. Der Geflügelhof in Uhlstädt-Kirchhasel südöstlich von Erfurt setzt seit 2017 auf Donau Soja- bzw. Europe Soya-zertifiziertes Soja aus dem Donauraum. Der Anteil an Soja, Erbsen und Raps wurde optimiert, um Emissionen zu reduzieren, die regionale Wertschöpfung zu stärken und Transportwege zu reduzieren.
Bessere Klimabilanz für Deutschlands VerbraucherInnen
Während in Österreich die Legehennen bereits weitestgehend mit Donau Soja gefüttert werden, besteht in Deutschland enormes Potenzial für die Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks. Von 3,5 Millionen Tonnen Soja, die jährlich in Deutschland verbraucht werden, sind nur etwa ein Viertel garantiert entwaldungsfrei.
Thüringen: großes Potenzial für Soja
Deutschland hat eine große Zukunft beim Anbau von Sojabohnen. Bayern und Baden-Württemberg sind hier Vorreiter. Viele Flächen in Thüringen eignen sich für den Anbau von Eiweißpflanzen, die Gunstlagen auch für Soja. Dort kann ein vermehrter Soja-Anbau Fruchtfolgen auflockern, den Bedarf an Pflanzenschutzmitteln reduzieren und regionales Eiweiß liefern.
„Deutschland hat enormes Potenzial beim Soja-Anbau und der Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks in der Tierhaltung. Regionale gentechnikfreie Wertschöpfungsketten werden immer wichtiger und sollten bald zum Standard auch in Deutschland gehören“, so Fromwald von Donau Soja abschließend.