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Dänemarks CO₂-Steuer: Ein Schritt zur nachhaltigen Landwirtschaft

Dänemark führt als erstes Land eine CO₂-Steuer auf Nutztierhaltung ein, um Treibhausgasemissionen zu senken und die nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.

Revolution in Dänemark: Weltweit erste CO₂-Steuer auf Nutztierhaltung

Dänemark setzt ein Zeichen in der Klimapolitik mit der Einführung einer CO₂-Steuer für die Nutztierhaltung. Dieses wegweisende Abkommen hat das Potenzial, die Landwirtschaft nachhaltig zu transformieren.In einem bemerkenswerten Schritt in Richtung einer nachhaltigen Landwirtschaft beschloss Dänemark, als erstes Land weltweit eine CO₂-Steuer auf Emissionen aus der Nutztierhaltung zu erheben. Diese innovative Maßnahme ist Teil eines umfassenden Klimaabkommens zur „grünen Transformation“, das im dänischen Parlament breite Zustimmung fand. Die Steuer ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine ökologische Initiative, die darauf abzielt, die Treibhausgasemissionen signifikant zu senken und die Qualität der Gewässer zu verbessern.

Details zur CO₂-Steuer und den Begleitmaßnahmen

Ab dem Jahr 2030 werden für jede Tonne CO2e aus der Tierhaltung 300 DKK (etwa 40 Euro) fällig, mit einer Erhöhung auf 750 DKK (knapp 100 Euro) bis 2035. Trotz dieser Erhöhung wird Landwirten ein durchschnittlicher Mindestabzug von 60 Prozent gewährt, was die tatsächliche Steuerlast erheblich mindert. Diese Maßnahmen sind Teil eines 43 Milliarden DKK (5,76 Milliarden Euro) schweren Pakets, das bis 2030 Einsparungen von 1,8 bis 2,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent ermöglichen soll.

Ein zentrales Ziel des Abkommens ist die Schaffung von rund 250.000 Hektar neuen Waldlands, während gleichzeitig 140.000 Hektar kohlenstoffreicher Böden stillgelegt werden. Solche Maßnahmen sollen dazu beitragen, den Kohlenstoffgehalt im Boden zu steigern und die Wasserqualität nachhaltig zu verbessern. Dänemark plant zudem, seine Küstengewässer besser vor Stickstoffeinträgen zu schützen, indem auch die Nachbarländer Schweden und Deutschland in die Verantwortlichkeit einbezogen werden.

Der neue Landwirtschaftsminister Jacob Jensen bezeichnete die Vereinbarung als „ehrgeizigen Meilenstein“ und betonte die Harmonie zwischen einer starken Lebensmittelindustrie und ökologischen Zielen. Zudem wurde ein neues Ministerium gegründet, das speziell für die Umsetzung dieser Klimamaßnahmen zuständig ist. Ein großer Erfolg, der von der gesamten Branche anerkannt wird, auch wenn einige Stimmen, wie die des L&F-Vorsitzenden Søren Søndergaard, Bedenken hinsichtlich der ambitionierten Wasserschutzziele äußern, die nur erreicht werden können, wenn alle Nachbarländer ähnliche Standards verfolgen.

Die Dänen stehen nun am Anfang einer bedeutenden ökologischen Transformation, die einen modellhaften Ansatz für andere Länder darstellen könnte, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen. In Anbetracht der hohen Qualität, die das regionale Fleischerhandwerk bietet, und der Wichtigkeit, dass die Wertschöpfung im Land bleibt, ist die Unterstützung lokaler Produkte entscheidend für die langfristige Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft. Dies gewährleistet nicht nur den Tierschutz, sondern stärkt auch die heimische Wirtschaft.

Jahr CO₂-Steuer pro Tonne CO2e (DKK)
2030 300 DKK
2035 750 DKK

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