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Wiener Würstelstände: Nun auch immaterielles Kulturerbe der UNESCO

Die Wiener Würstelstände sind weit mehr als bloße Imbissstände – sie sind Orte der Begegnung, Kultur und Tradition. Nun wurden sie offiziell zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Ein Symbol der Wiener Lebensart

Die Wiener Würstelstände wurden in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen. Diese Auszeichnung unterstreicht ihre Bedeutung als kulturelle Institution, die seit Generationen das Stadtbild prägt. Bürgermeister Michael Ludwig zeigte sich erfreut: „Der Wiener Würstelstand ist nicht nur ein Ort der kulinarischen Genüsse, sondern auch ein lebendiges Symbol der Wiener Lebensart. Diese Anerkennung ehrt die Tradition und Vielfalt unserer Stadt. Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, hob die Innovationsfreude der Betreiber hervor: „Würstelstände sind mehr als Imbissstände. Sie verbinden Tradition und Moderne und bieten soziale Treffpunkte für alle Gesellschaftsschichten.“

Eine Geschichte, die bis zur Monarchie reicht

Die Wurzeln der Würstelstände führen zurück in die K.-u.-k.-Monarchie, wo fahrbare Garküchen als Einkommensquelle dienten. Erst ab 1969 wurden fixe Standorte erlaubt, wodurch sich die heute bekannte Institution entwickelte. Ob als Snack nach einem Opernbesuch oder als Mahlzeit für Schichtarbeiter – Würstelstände sind ein fixer Bestandteil des Wiener Alltags.

Kulinarik trifft Kultur

Mit der UNESCO-Auszeichnung wird nicht nur die kulinarische Bedeutung, sondern auch der kulturelle Einfluss der Würstelstände gewürdigt. Sie haben Eingang in die Literatur und Popkultur gefunden, etwa in Friedrich Torbergs „Tante Jolesch“ oder Elisabeth T. Spiras „Alltagsgeschichten“. Begriffe wie „Eitrige“ oder „Krokodü“ sind tief in der Wiener Sprachkultur verwurzelt.

Moderner Name für einen Klassiker: die legendäre BIG MAMA, Mutter aller Käsekrainer! Und wie alle Speisen beim LEO ‚gsund & gschmackig‘. © Würstelstand Leo

„Würstelstand Leo“: Der älteste seiner Art

Der älteste heute noch bestehende Würstelstand, der 1928 eröffnete „Würstelstand Leo“ am Döblinger Gürtel, ist ein lebendiges Zeugnis dieser Tradition. Er symbolisiert die ungebrochene Popularität und die Weiterentwicklung der Würstelstand-Kultur.

Ein Ort, an dem Grenzen verschwinden

Wiener Würstelstände stehen nicht nur für kulinarische Vielfalt, sondern auch für ihre Funktion als soziale Treffpunkte. Hier treffen Nachtschwärmer auf Schichtarbeiter, Touristinnen auf Einheimische. Die entspannte Atmosphäre lässt soziale Barrieren verschwinden und macht die Würstelstände zu einem unverwechselbaren Teil der Wiener Lebensart.

Kulturerbe und Zukunft

Die Ernennung der Wiener Würstelstände zum immateriellen Weltkulturerbe ist eine Würdigung ihrer historischen, kulturellen und gesellschaftlichen Bedeutung. Sie sind ein Symbol für das Wiener Lebensgefühl und bleiben auch in Zukunft ein Ort der Begegnung und des Genusses.

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