Die Marktveränderungen im Schweinefleischsektor sind ein Thema von großer Relevanz für die österreichischen Konsumenten und die Fleischbranche. Ein aktueller Marktcheck von Greenpeace zeigt, dass der Anteil an Schweinefleisch aus besserer Haltung in den heimischen Supermärkten erfreulicherweise gestiegen ist. Dies steht im Kontrast zu den nach wie vor alarmierenden Berichten über die Haltungsbedingungen der Tiere, die in der Fleischgewinnung verwendet werden.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anteil von Frischfleisch von Schweinen aus besserer Haltung von 4,6 Prozent auf 7,3 Prozent erhöht, was einem Anstieg von 58 Prozent entspricht. Allerdings ist der Anteil an biologisch produziertem Fleisch dabei mit nur etwa einem Prozent noch stark verbesserungswürdig. Der Rest des Fleischangebots stammt aus konventioneller Haltung, die immerhin doppelt so viel Platz sowie Zugang zu Frischluft bietet und gentechnikfreies Futter verwendet. Für ein positives Beispiel in diesem Bereich steht die Supermarktkette Billa Plus, die den höchsten Anteil an Schweinefleisch aus besserer Haltung aufweist.
Die Realität hinter dem Fleischkonsum
Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace, macht auf die brutalen Bedingungen aufmerksam, unter denen viele Schweine in der österreichischen Landwirtschaft leben. “In herkömmlichem Schweinefleisch steckt meistens gewaltiges Tierleid. Über 90 Prozent der Schweine in Österreich leben eng zusammengepfercht auf hartem Vollspaltenboden, ohne Stroh und ohne Zugang zu Frischluft. Dabei möchte eigentlich wirklich niemand Tierleid auf dem eigenen Teller haben,” äußert er sich besorgt.
Obwohl der Greenpeace-Marktcheck eine Verbesserung in der Auswahl von Frischfleisch aus besserer Haltung konstatieren kann, bleibt der Anteil insgesamt unter zehn Prozent. Die Konsumenten haben derzeit häufig keine Möglichkeit, die Haltungsbedingungen der Tiere in den Regalen zu erkennen. Greenpeace fordert daher, dass die Art der Haltung künftig verpflichtend direkt am Produkt ausgewiesen werden muss.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der leicht rückläufige Fleischkonsum in Österreich. Im Jahr 2023 haben die Menschen hierzulande im Vergleich zu 2018 zehn Prozent weniger Fleisch verzehrt. Dennoch bleibt der Gesamtverbrauch auf einem Niveau, das nach den Ernährungsempfehlungen als ungesund gilt. Laut Greenpeace sollte der Konsum von Fleisch auf ein Minimum reduziert werden. “Wenn Fleisch gegessen wird, dann am besten nicht zu häufig und von Tieren aus biologischer Haltung. Das ist besser für die eigene Gesundheit und reduziert das Leid der Tiere,” rät Theissing-Matei.
Für mehr Informationen bietet Greenpeace auf ihrer Webseite weiterführende Inhalte und spannende Einblicke in die Thematik an. So können Konsumenten leichter verstehen, welche Produkte sie mit ihrem Einkauf unterstützen und wo sie regionale Betriebe fördern können, die sich für das Tierwohl und die Qualität ihrer Produkte einsetzen.
Weitere Informationen finden Sie unter den folgenden Links: Marktcheck Schweinefleisch und Zusätzliche Informationen.
Aspekte des Schweinefleischkonsums in Österreich
Gesamtanteil Frischfleisch (bessere Haltung) | 7,3 % (Steigerung von 58 %) |
Biologischer Anteil | 1 % |
Anteil an konventioneller Haltung | Rest des Fleisches |
Rückgang des Fleischkonsums (2023 vs. 2018) | 10 % weniger |
Empfohlene Ernährungsweise | Pflanzenbasierte Ernährung |